Dienstag, 12. Januar 2010 / 16:29:27
Newsroom beim «Blick» kostet 29 Vollzeitstellen
Zürich - Die Schaffung eines Integrierten Newsrooms bei der «Blick»-Gruppe führt zu einem Personalabbau. 29 Vollzeitstellen werden gestrichen, wie die Ringier-Konzernleitung mitteilte.
Schlankere Arbeitsabläufe und Synergien führten zu einem Abbau von 29 Vollzeitstellen, teilte Ringier im Anschluss an die Personalinformation mit. Der Abbau erfolge hauptsächlich in Produktion, Layout, Bild und Korrektorat. Weniger davon betroffen seien die «schreibenden Ressorts» der Redaktionen.
Wie Ringier-Mediensprecher Stefan Hackh auf Anfrage sagte, dürften in der Produktion 28 Prozent der Vollzeitstellen und in der Redaktion deren 11 Prozent gestrichen werden. Zunächst würden nun Konsultativverhandlungen mit der Personalkommission geführt.
In den vergangenen Wochen hätten Chefredaktoren, Ressortleiter und Projektteams die Arbeitsabläufe und das Zusammenspiel zwischen den Ressorts überarbeitet und angepasst, schreibt Ringier. Auf diese Weise sei die Anzahl der im integrierten Newsroom benötigten Mitarbeitervollzeitstellen definiert worden.
Gross- statt Doppelspurigkeit
Ziel des Newsrooms sei es, den «Medienkonsumenten jederzeit auf jedem Kanal die von ihm gewünschten Inhalte anbieten zu können.» Gleichzeitig könnten damit Doppelspurigkeiten abgebaut und Synergien genutzt werden.
Wie viele Mitarbeitende effektiv vom Abbau betroffen sind, steht noch nicht fest. Der Entscheid werde im Februar fallen, sagte Hackh. Dann werde auch feststehen, wie viele Personen im Newsroom beschäftigt sein werden. Für die von Kündigungen betroffenen Angestellten komme ein Sozialplan zur Anwendung.
Gewerkschaft: 40-50 Kündigungen
Der Journalistenverband Impressum und die Mediengewerkschaft Comedia reagierten mit Bestürzung auf den Stellenabbau. Impressum und Comedia fordern ein Entlassungsmoratorium sowie einen «deutlich verbesserten Sozialplan».
Impressum geht davon aus, dass mit dem Abbau von 29 Vollzeitstellen rund 40 bis 50 Personen ihren Job verlieren werden, wie der Verband in einer Mitteilung schreibt. Rund die Hälfte davon seien Journalistinnen und Journalisten.
Mitarbeitende befürchteten, dass die Zusammenlegung der Redaktionen der «Blick»-Gruppe im Newsroom zu einem Chaos führen werde. Derzeit seien noch nicht einmal die Arbeitsabläufe definiert. Der Entscheid für einen Stellenabbau sei deshalb verfrüht.
fest (Quelle: sda)
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