Freitag, 18. Dezember 2009 / 10:47:31
Schräger Vogel, kranker Rocker und harte Fäuste
Religion, Rock und Ringside-Rumbling...abgerundet durch einen Fahrplanwechsel und sich verdichtende Gerüchte zu einem Weltmeister – Surfer-Herz, was willst du mehr?
Die Top-Angestiegenen Web-Suchanfragen bei Google in der Schweiz der vergangenen 7 Tage:
1: pierre vogel Aufsteiger
2. hallyday +650 %
3. johnny hallyday +600 %
4. berlusconi +600 %
5. johnny +450 %
6. avatar +450 %
7. klitschko +400 %
8. schumacher +300 %
9. sbb +250 %
10. vitali klitschko +180 %
Der Schweizer Web-Aufsteiger der Woche durfte nicht einmal in die Schweiz einreisen. Der deutsche Islamist Pierre Vogel wurde davon abgehalten, sich an einer Kundgebung in Bern zum Minarettverbot zu äussern, indem er an der Grenze in Basel wieder in seine Heimat zurückgeschickt wurde. So bekannt wie nach diesem Vorfall waren bisher weder dieser Vogel noch seine Ansichten – wovon sein Aufsteiger-Status bei Google beredt Zeugnis ablegt.
Um seine Popularität hingegen muss sich Johnny Hallyday nicht sorgen. Das französische Rock-Urgestein, dass in den USA so stark bröckelte, dass es in eine Klinik eingeliefert worden musste, scheint nun zwar auf dem Weg der Besserung zu sein, aber seine grosse Abschiedstournee Anfang 2010 dürfte ins Wasser fallen; die Tickets werden schon zurückgenommen.
Die Tickets zu Witali Klitschkos Titelverteidigung in Bern hingegen konnten verwendet und der Kampf von den Zuschauern über die volle Distanz begleitet und genossen werden – mit beinahe vorhersehbarem Ausgang: Klitschko gewann mal wieder und der Name seines Herausforderers ist bereits vergessen.
Weltmeister vergisst man eben nicht. Und schon gar nicht siebenfache Formel-1-Champions. So wundert es auch nicht, dass die Gerüchte um die Rückkehr «unseres» Michael Schumachers in die Formel 1 und ein Wechsel von ihm zu Mercedes mehr als nur ein Murmeln verursachte. Sollten sich diese Annahmen bestätigen, kann man noch einiges mehr an «Schumacher» in der Google-Liste erwarten.
Der Grund von Berlusconis Aufscheinen in der Liste ist für diesen gar nicht erfreulich: Wer wird schon gerne von einem Dom getroffen - auch wenn es nur ein Modell desselben von Mailand war (ein Modell, das scheinbar in der Folge des Anschlags ein Verkaufsschlager wurde – was die Frage aufwirft: Was machen diese Leute mit dem Ding? Auf Berlusconi-Poster werfen?).
Dass es schliesslich die SBB, die auch sonst vielfach unter den meistgesuchten Begriffen figurieren, es auch noch in die Aufsteigerliste schafften, muss besondere Gründe haben. Und die gibt es auch: Zum einen, der jährliche Fahrplanwechsel. Doch ob der alleine gereicht hätte, ist fraglich. Die Entgleisung eines Güterzuges am Montag Morgen, der den ganzen S-Bahn-Verkehr in der Region Zürich lahmlegte, garantierte hingegen in diesem Fall den zweifelhaften Erfolg, zu einem der Aufsteiger der Woche zu werden.
von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)
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