Sorgenkind SBB Cargo bleibt eigenständig

Die aktuelle Wirtschaftslage habe die Partnersuche vorerst vereitelt, heisst es in der SBB-Mitteilung. Die gesamte europäische Transportbranche sei vom Einbruch schwer betroffen. Die Bahnen hätten mit grossen Umsatzeinbrüchen im Gütertransport zu kämpfen. Sie seien stark mit eigenen Umstrukturierungen beschäftigt.

Vor diesem Hintergrund verzichteten die Deutsche Bahn (DB) und die französische Staatsbahn SNCF auf Offerten für eine Beteiligung an der SBB Cargo. Auch die Muttergesellschaft SBB zeigte sich im Communiqué überzeugt, dass die Ziele von SBB Cargo mit den Beteiligungen von Grossbahnen nicht zu erfüllen sind.

Gezielte Partnerschaften

SBB Cargo peilt nun gezielte Partnerschaften an. Dabei geht es um den Wagenladungsverkehr und den internationalen kombinierten Verkehr. Während der ganzen Partnersuche war diese Option laufend weiterverfolgt worden. Dabei wurden auch punktuelle Kooperationen im internationalen und nationalen Bereich angeschaut.

Nun sollen die Kooperationsmöglichkeiten mit zwei Stossrichtungen geprüft werden. Zum einen geht es um die Sicherung und Weiterentwicklung des schweizerischen und grenzüberschreitenden Wageladungsverkehrs. Zum anderen soll der internationale kombinierte Verkehr gestärkt werden.

Entscheidungen fallen 2010

Verwaltungsrat und Konzernleitung fällen gemäss Communiqué im Frühjahr 2010 die nötigen Strategieentscheide. Die Gespräche mit möglichen schweizerischen und ausländischen Partnern würden weitergeführt.

Die Pläne für eine Beteiligung von DB oder SNCF an SBB Cargo sind nicht die ersten, die bei der SBB platzen. Im April 2001 scheiterte eine Fusion der italienischen Staatsbahnen FS mit der SBB im Güterbereich.

tri (Quelle: sda)

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