Dienstag, 8. Dezember 2009 / 23:49:35
SVP-Nationalrat Freysinger als «neuer Hitler» beschimpft
Doha - Der Schweizer Nationalrat Oskar Freysinger ist wegen des Minarett-Verbots in einer Talkshow im arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira als «neuer Hitler Europas» beschimpft worden.
Der Direktor des Instituts für islamisches politisches Denken in London, Assam al-Tamimi, sagte: «Freysinger ist eine Gefahr für die Zukunft der Schweiz.» Der SVP-Politiker wurde aus Bern direkt in die Sendung geschaltet; seine Voten wurden dabei simultan auf Arabisch übersetzt.
Freysinger rechtfertigte im Streitgespräch mit Al-Tamimi die Haltung seiner Partei damit, dass diese «einen absolut demokratischen Entscheid» herbeigeführt habe. Der Vergleich des arabischen Institutsdirektors sei unzutreffend, denn «Hitler hätte nicht abstimmen lassen.» Ausserdem konterte er damit, dass im islamischen Königreich Saudi-Arabien ja schliesslich auch der Bau von Kirchen verboten sei.
Al-Tamimi lobte seinerseits die Schweizer Kirchenvertreter, weil diese sich gegen das Verbot ausgesprochen hatten. An die Adresse der Schweizer Bevölkerung sagte er: «Lasst nicht zu, dass dem Ruf eures schönen, freiheitlichen Landes Schaden zugefügt wird.»
Am 29. November hatten bei einer Volksabstimmung mehr als 57 Prozent der Schweizer für die von der SVP und EDU unterstützte Initiative gestimmt, die den Bau von Minaretten verbietet. Das Votum hatte national wie auch international zum Teil harsche Reaktionen ausgelöst.
fest (Quelle: sda)
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