Amanda Knox in Perugia schuldig gesprochen

Ihr drei Jahre älterer italienischer Ex-Freund Raffaele Sollecito muss nach dem Urteil für 25 Jahre ins Gefängnis. Beide Angeklagten hatten immer wieder ihre Unschuld beteuert. Nach rund zwölf Stunden Beratung kamen die sechs Geschworenen und zwei Richter jedoch zum Schluss, dass Knox und Sollecito im November 2007 Meredith Kercher ermordet haben.

Die Rechtsanwälte der beiden Verurteilten kündigten Berufung an. «In diesem Urteil gibt es zu viele Widersprüche, wir werden den zweitinstanzlichen Prozess gewinnen», versicherte Sollecitos Rechtsanwältin Giulia Bongiorno. Auch Knox' Eltern erklärten, sie wollten weiterkämpfen, um die Unschuld ihrer Tochter zu beweisen.

Meredith Kercher war halbnackt und mit durchschnittener Kehle in der Wohnung gefunden worden, die sie gemeinsam mit Knox und zwei Italienerinnen in Perugia bewohnte. Laut Anklage wurde die 21-Jährige getötet, weil sie sich weigerte, bei Sexspielen mitzumachen.

Schadensersatz an Kerchers Familie

Knox und Sollecito sollen unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen die Britin erstochen haben, während sie von einem Bekannten der beiden, Rudy Guede, festgehalten wurde. Guede wurde wegen Beteiligung an dem Mord bereits zu 30 Jahren Haft verurteilt. Auch er hatte auf unschuldig plädiert und legte Berufung ein.

Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange Haft für Knox und Sollecito gefordert. Sie stützte ihre Anklage vor allem auf die Tatwaffe, an der DNA-Spuren der US-Studentin festgestellt wurden. Ermittler hatten das Messer in der Wohnung von Sollecito sichergestellt.

Neben Familienmitgliedern von Knox waren auch Angehörige des Opfers zu der Urteilsverkündung nach Perugia gereist. Ihnen sprach das Gericht Schadenersatz zu. Sollecito und Knox müssen an beide Elternteile von Meredith Kercher jeweils eine Millionen Euro zahlen und dazu 800'000 Euro an jedes der drei Geschwister der ermordeten Britin.

fkl (Quelle: sda)

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