Donnerstag, 3. Dezember 2009 / 14:12:19
Putin liebäugelt wieder mit dem Präsidentenamt
Moskau - Der russische Regierungschef Wladimir Putin erwägt eine Kandidatur bei der Präsidentenwahl 2012. «Ich werde darüber nachdenken. Es ist noch genug Zeit», sagte Putin bei seiner jährlichen TV-Sprechstunde mit Bürgern.
Kurz darauf sagte Amtsinhaber Dmitri Medwedew während eines Besuchs in Rom: «Wenn Putin eine Kandidatur nicht ausschliesst, schliesse ich sie auch nicht aus.» Putin und er seien sich sehr nah und arbeiteten gut zusammen. Daher sei er zuversichtlich, zu einer «vernünftigen Entscheidung» zu gelangen.
Viele politische Beobachter in Russland erwarten eine Rückkehr Putins ins Präsidentenamt. Der frühere Kremlchef musste im vergangenen Jahr aus Verfassungsgründen nach zwei Amtszeiten hintereinander abtreten.
Einen Abschied aus der Politik lehnte Putin überraschend deutlich ab. Auf die Frage eines Zuschauers, ob er sich nach all den Jahren nicht lieber seiner Familie widmen und ein ruhiges Leben führen wolle, antwortete der 57-Jährige: «Darauf könnt Ihr lange warten.»
Putin gilt in Russland weiter als mit Abstand populärster Politiker. Viele Zuschauer nutzten die fast vierstündige Fragerunde, um ihm persönlich zu danken.
Putin spricht von hoher Terror-Gefahr
Mit Blick auf den jüngsten Anschlag auf einen russischen Schnellzug sprach der Regierungschef von einer anhaltend hohen terroristischen Bedrohung.
Jeder Bürger müsse aufmerksam sein, und der Staat müsse verschärft gegen Kriminelle dieser Art vorgehen. «Wir haben viel getan, um dem Terrorismus das Rückgrat zu brechen, aber die Bedrohung ist nicht völlig ausgeschaltet», sagte Putin.
Kritisch äusserte sich Putin zur Rolle der USA bei den Beitrittsbemühungen Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO). «Ein WTO-Beitritt bleibt unser strategisches Ziel, aber wir haben den Eindruck, dass aus unbekannten Gründen einige Länder - darunter die Vereinigten Staaten - unsere Aufnahme erschweren», sagte Putin.
smw (Quelle: sda)
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