Freitag, 20. November 2009 / 08:15:59
Micheletti setzt während dem Wahlkampf aus
Tegucigalpa - Der durch einen Putsch an die Macht gelangte honduranische Präsident Roberto Micheletti will die Amtsgeschäfte vor und während der Neuwahl vom 29. November ruhen lassen. Vom kommenden Mittwoch bis zum 2. Dezember wolle er seine Amtsvollmachten nicht ausüben.
Dies gab Micheletti in einer Fernsehansprache bekannt. Die Bürger sollten sich in dieser Zeit «auf den Wahlprozess und nicht auf die politische Krise» konzentrieren.
Micheletti machte jedoch klar, er werde das Ruder im Notfall sofort wieder in die Hand nehmen. Wer während seiner «Auszeit» regieren soll, sagte der derzeitige Machthaber des mittelamerikanischen Landes nicht.
Gestürzter Präsident wird die Wahlen anfechten
Unterdessen erklärte Michelettis Widersacher, der vor fünf Monaten gestürzte Präsident Manuel Zelaya, er werde die Wahlen anfechten. Eine faire und legitime Wahl sei nicht möglich, da er als legitimer Präsident nicht vor der Wahl wieder in das höchste Staatsamt habe zurückkehren dürfen.
Der Kongress soll erst Anfang Dezember über eine eventuelle Wiedereinsetzung Zelayas entscheiden, der in der brasilianischen Botschaft Zuflucht gefunden hat. Beobachter rechnen nicht damit, dass die Deputierten einer Rückkehr Zelayas zustimmen. Sie hatten Ende Juni seine Absetzung beschlossen.
Micheletti war nach einem Putsch am 28. Juni an die Stelle des gewählten Präsidenten Manuel Zelaya getreten. Der Ausgang des Machtkampfes ist ungewiss. Die Amtszeit Zelayas endet offiziell am 27. Januar.
zel (Quelle: sda)
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