Mittwoch, 4. November 2009 / 10:35:07
Iran geht entschlossen gegen Opposition vor
Teheran - Am 30. Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft haben sich Polizei und Demonstranten in der iranischen Hauptstadt Teheran schwere Strassenschlachten geliefert. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen. Einige Personen wurden verletzt.
Die Sicherheitskräfte hätten in die Menge auf dem Haft-e-Tir-Platz geschossen, nachdem eine Demonstration zum Jahrestag ausser Kontrolle geraten sei, berichtete die oppositionsnahe Internetsite Mowjcamp. Einige Menschen seien verletzt worden. Auch an anderen Orten wie in der Stadt Shiraz habe es Proteste gegeben.
Die Oppositionsführer Mirhossein Mussawi und Mehdi Karubi, die bei der umstrittenen Präsidentenwahl im Juni vergeblich gegen Staatschef Mahmud Ahmadinedschad angetreten waren, hatten ihre Anhänger trotz Warnungen der Behörden zu Protesten aufgerufen.
Karubi habe sich selbst in die Demonstration eingereiht, berichtete Mowjcamp. Er sei von Polizisten in Zivil angegriffen worden, hiess es auf der Website des Oppositionspolitikers. Einer seiner Leibwächter sei mit Verletzungen ins Spital gebracht worden.
Strassenschlachten mit Hunderten Demonstranten
«Die Polizei lieferte sich Strassenschlachten mit Hunderten Demonstranten, die riefen: Tod den Diktatoren», sagte ein Augenzeuge. Traditionell wird auf den Demonstrationen zum Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft «Tod Amerika» skandiert.
Die Sicherheitskräfte hätten Schlagstöcke eingesetzt, um die Menge auseinanderzutreiben. Ein anderer Augenzeuge erklärte, die Polizei habe Tränengas eingesetzt und mindestens fünf Demonstranten festgenommen.
Die Revolutionswächter und die mit ihnen verbündete Bassidsch-Miliz hatten die Opposition davor gewarnt, die USA-feindlichen Demonstrationen für neue Proteste gegen die politische Führung des Iran zu nutzen.
smw (Quelle: sda)
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