Sonntag, 25. Oktober 2009 / 10:45:47
Blutiger Doppelanschlag in Bagdad - über 100 Tote
Bagdad - Zwei Selbstmordattentäter haben in der irakischen Hauptstadt Bagdad über 100 Menschen in den Tod gerissen. Über die genaue Zahl der Opfer lagen jedoch unterschiedliche Angaben vor.
Ein Vertreter des Gesundheitsministeriums sprach von etwa 100 Toten und über 700 Verletzten. Er berief sich dabei auf Angaben von Spitälern. Zuvor hatte das Innenministerium die Zahl der Todesopfer mit 130 angegeben.
Die beiden Täter sprengten sich nach Angaben von Augenzeugen im Zentrum der Stadt fast zeitgleich in die Luft. Der erste Attentäter brachte seinen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in der Nähe des Justizministeriums zur Explosion. Der zweite Terrorist zündete seinen Sprengstoffwagen neben dem Gebäude des Provinzrates.
Anschlag der al-Kaida?
Kurze Zeit nach der Explosion in Salhijeh begab sich Ministerpräsident Nuri al-Maliki zu dem Anschlagsort am Gouverneurssitz. Er sprach mit Hilfskräften und Sicherheitsbeamten, verzichtete aber zunächst auf eine offizielle Stellungnahme zu dem Attentat.
Regierungssprecher Ali el Dabbagh erklärte, der Anschlag weise die Handschrift von al-Kaida und seiner Verbündeten auf und könnte gegen die geplante Parlamentswahl im Januar gerichtet sein. Auch der irakische Innenminister Dschawad al-Bolani äusserte sich ähnlich.
Internationale Bestürzung
Die Arabische Liga in Kairo verdammte die Attacken. In einer Erklärung heisst es, die Liga unterstütze die irakische Regierung bei allem, das dazu diene, Recht und Gesetz herzustellen und Gewalt und Terror zu bekämpfen.
Mit Trauer und Bestürzung reagierte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon auf die Anschläge. Er verurteilte die «sinn- und wahllosen Gewalttaten, die sich erneut gegen Unschuldige richteten und darauf zielten, den Wiederaufbau des Irak zu stören», scharf, sagte ein Sprecher des UNO-Chefs in New York.
Auch die Schweiz verurteilte die beiden Anschläge. Es handle sich um «einen Akt sinnloser Gewalt und Grausamkeit», schreibt das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in einer Medienmitteilung.
bert (Quelle: sda)
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