Freitag, 31. Juli 2009 / 13:07:37
US-Banker kassierten 2008 wieder Milliardenboni
New York - Milliardenschwere Staatshilfen einerseits, üppige Bonuszahlungen andererseits: Ausgerechnet einige vom Steuerzahler massiv gestützte US-Banken haben im vergangenen Jahr teils weit höhere Boni ausgeschüttet, als ihre Gewinne ausfielen.
Mitten in der Finanzkrise zahlten grosse US-Banken ihren Angestellten oft ohne Grundlage riesige Boni, wie aus einer vom New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo vorgestellten Untersuchung hervorgeht.
Zu den Banken, die so handelten, zählen unter anderem Goldman Sachs, Morgan Stanley und JP Morgan Chase. Demnach schüttete etwa Goldman Sachs im vergangenen Jahr 4,8 Mrd. Dollar Boni an seine Führungskräfte aus. Das war mehr als das Doppelte des Gewinns, der bei 2,3 Mrd. Dollar lag. Morgan Stanley zahlte 4,5 Mrd. Dollar Boni, verdiente aber nur 1,7 Mrd. Dollar.
Zehn Mrd. an Staatshilfen erhalten
Dabei hatten Goldman Sachs und Morgan Stanley wegen der Finanzkrise je zehn Mrd. Dollar an Staatshilfen erhalten. Konkurrent JP Morgan Chase hatte vom Staat sogar 25 Mrd. Dollar bekommen. Die Bank zahlte 8,6 Mrd. Dollar an Boni, machte aber nur 5,6 Mrd. Dollar Gewinn.
Sogar die Banken Citigroup und Merrill Lynch, die im vergangenen Jahr riesige Verluste von jeweils mehr als 27 Mrd. Dollar machten, zahlten üppige Boni: Bei der Citigroup flossen 5,3 Mrd. Dollar, bei Merrill Lynch 3,6 Mrd. Dollar. Die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte die Zahlungen nach der Verschärfung der Finanzkrise neun Monate lang untersucht.
«Selbst ein kurzer Blick auf die Zahlen reicht, um zu sehen, dass in dieser schwierigen wirtschaftlichen Situation die Entlohnung der Banker jede Verbindung zu den Ergebnissen ihrer Institute verloren hat», sagte der New Yorker Generalstaatsanwalt Cuomo. «Es gibt keine klaren Gründe oder Grundlagen, nach denen die Banken vergüten», fügte er hinzu.
tri (Quelle: sda)
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