Freitag, 31. Juli 2009 / 08:37:59
Massaker in Bielefeld an Zeugen Jehovas verhindert
Bielefeld - Rache für die verlorene Tochter: Ein 82-jähriger Rentner hat bei einem Amoklauf im westfälischen Bielefeld Dutzende Zeugen Jehovas mit einer Maschinenpistole erschiessen wollen. Doch der Rentner wurde überwältigt und gefasst.
Nur ein technischer Defekt verhinderte nach Erkenntnissen der Polizei, dass die Waffe losging. Der Senior, der nach ersten Untersuchungen nicht psychisch krank ist, hatte am Donnerstagabend eine Versammlung von mehr als 80 Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft gestürmt und mit der Waffe herumhantiert.
Weil die Maschinenpistole versagte, lief der Senior zu seinem Auto, in dem noch ein Samuraischwert, ein Messer und weitere Munition lagen. Auf dem Weg dorthin überwältigten ihn zwei Gemeindemitglieder und hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei in Schach.
Als Motiv des geplanten Amoklaufs gilt ein Familienkonflikt, nämlich die Funkstille zwischen dem 82-Jährigen und seiner Tochter: «Er macht die Zeugen Jehovas dafür verantwortlich, dass er über lange Jahre den Kontakt zu seiner Tochter verloren hatte», teilten Staatsanwaltschaft und Polizei weiter mit.
Dies geht aus handschriftlichen Aufzeichnungen hervor, die Ermittler noch in der Nacht in der Wohnung des Mannes in Halle bei Gütersloh fanden. Der Festgenommene selbst wollte sich bis anhin nicht zu dem Überfall äussern.
In den persönlichen Unterlagen fand sich aber auch der Hinweis, dass er beabsichtigte, bei der Versammlung «in die Menge zu schiessen». Eine konkrete Verbindung speziell zu den Zeugen Jehovas in Bielefeld sei allerdings nicht erkennbar, hiess es.
smw (Quelle: sda)
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