Freitag, 17. Juli 2009 / 23:29:48
Grösste Pleite seit Lehman droht
New York - Dramatische Rettungsversuche bei dem für die US-Wirtschaft enorm wichtigen KMU-Finanzierer CIT: Rund um die Uhr laufen Verhandlungen mit Gläubigern für neue Kredite in Milliardenhöhe. Sie sollen die drohende Pleite in letzter Minute verhindern.
Das Management sei in Diskussionen mit potenziellen Kreditgebern, teilte der Finanzierer in New York mit. Die Regierung hatte neue Hilfen verweigert. Die Rettungschancen seien zu unklar.
Es überschlugen sich widersprüchliche Spekulationen. An der Börse kursierten Gerüchte über einen möglichen rettenden Käufer. Kurz zuvor hatten Medien noch berichtet, dass ein Insolvenzantrag womöglich unmittelbar bevorstehe.
CIT suche in Telefonkonferenzen rund zwei bis drei Milliarden Dollar an neuer Finanzierung, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Insider. Zudem werde über die Umwandlung von fünf Milliarden Dollar an Schulden in CIT-Anteile verhandelt.
Die Gerüchte über möglichen Käufer sorgten für einen Kurssprung der Aktie. Bis Freitagmittag stieg sie zeitweise um über 40 Prozent auf fast 0.60 Dollar. Allerdings hatte das Papier am Vortag rund drei Viertel seines Werts verloren. Anfang Jahr hatte es noch rund fünf Dollar gekostet.
International kaum verflochten
CIT versorgt rund eine Million Unternehmen mit Krediten, darunter viele Detailhändler. Ein Zusammenbruch des gut 100 Jahre alten Finanzierers wäre die grösste Pleite einer US-Bank seit dem Aus der Investmentbank Lehman Brothers im vergangenen Jahr.
CIT ist international aber weit weniger verflochten als Lehman. Die genauen Konsequenzen eines Zusammenbruchs sind daher selbst für Experten schwer abzuschätzen. Das sorgt für zusätzilche Unsicherheit.
CIT hatte bereits rund 2,3 Mrd. Dollar aus dem staatlichen Banken-Rettungsprogramm bekommen.
ht (Quelle: sda)
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