Mittwoch, 15. Juli 2009 / 22:14:03
Kein offizieller Empfang für den Dalai Lama
Bern - Der Dalai Lama besucht im August zum 22. Mal die Schweiz. Der rote Teppich wird ihm auch dieses Jahr nicht ausgerollt: Kein Mitglied des Bundesrates empfängt das geistige Oberhaupt der Tibeter offiziell.
Der Dalai Lama hält am 4. und 5. August mehrere Vorträge in Lausanne. Die 6500 Tickets für die Veranstaltung sind nach Angaben der Veranstalter bereits ausverkauft.
Nicht vor Ort sein wird die Schweizer Regierung. Der Bundesrat habe Anfang Juli beschlossen, keine offizielle Delegation zu dem Besuch zu entsenden, bestätigte Bundesratssprecher André Simonazzi mehrere Medienberichte.
EDA: Kein Druck aus China
Warum dieser Entscheid so ausgefallen sei, wollte er nicht sagen. Mehrere Schweizer Medien hatten gemutmasst, dass der zu erwartende Druck von chinesischer Seite der tatsächliche Grund für die Absage sei. Die Schweiz und China arbeiten derzeit ein gemeinsames Freihandelsabkommen aus.
Aus dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), das die Aussprache an der Bundesratssitzung angeregt hatte, verlautete, es gebe keinen Druck aus China. Näher wollte EDA-Sprecher Erik Reumann ebenfalls nicht auf den Entscheid eingehen.
Die Möglichkeit eines informellen Treffens mit dem Dalai Lama wurden an der Bundesratsitzung offen gelassen.
Grosse Gemeinschaft
Die in der Schweiz aufgenommenen tibetischen Flüchtlinge und ihre Nachfahren bilden heute die zweitgrösste tibetische Gemeinschaft ausserhalb Asiens.
Das EDA betont auf seiner Internetsite, der Dialog mit den Tibetern sei unumgänglich, um die Situation der Menschenrechte im Tibet zu verbessern und eine Lösung der tibetischen Frage zu ermöglichen.
bert (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Chinesisches Gericht in Tibet verhängt Todesstrafen
Donnerstag, 9. April 2009 / 00:09:21