Montag, 15. Juni 2009 / 19:07:14
Briten lassen umstrittenen Irak-Einsatz untersuchen
London - Die britische Regierung lässt den umstrittenen Einmarsch ihrer Soldaten in den Irak an der Seite der USA untersuchen. Mehr als sechs Jahre nach Beginn des Krieges soll eine partei-unabhängige Kommission die «komplexen und oft umstrittenen Ereignisse» prüfen.
Das sagte Premierminister Gordon Brown im britischen Unterhaus. Die Mitglieder sollen sich mit einem Zeitraum von acht Jahren befassen: die Zuspitzung des Konflikts seit den Terroranschlägen in den USA im September 2001, der Krieg und der Wiederaufbau.
Die Briten hatten unter Browns Vorgänger Tony Blair mit den Amerikanern im März 2003 ohne Mandat der Vereinten Nationen den Irak-Krieg begonnen.
Die Kommission werde unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagen, sagte Brown weiter. Sie werde nach dem Rückzug aller Truppen am 31. Juli ihre Arbeit aufnehmen. Am Ende soll sie einen Bericht vorlegen, in dem «alle Informationen veröffentlicht werden, ausser solchen, die die nationale Sicherheit gefährden».
Gegen das Völkerrecht verstossen
Blair wurde vorgeworfen, mit dem Einmarsch gegen das Völkerrecht verstossen zu haben. Die Regierung hatte im «Irak-Dossier» behauptet, dass der Irak Massenvernichtungswaffen besitze und damit die Welt bedrohe.
Der Biowaffenexperte David Kelly hatte Blair beraten, ihm aber in einem BBC-Bericht vorgeworfen, Geheimdienstberichte über die Waffen aufzubauschen. Kelly starb unter mysteriösen Umständen im Juli 2003.
Im Irak-Krieg sind laut Brown 179 britische Soldaten ums Leben gekommen. Mehr als 120'000 Briten haben dort gekämpft.
smw (Quelle: sda)
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