Donnerstag, 14. Mai 2009 / 22:34:10
163'000 Flüchtlinge binnen eines Tages in Pakistan
Yar-Hussein-Lager/Brüssel - In den umkämpften Regionen im Nordwesten Pakistans hat sich die Lage für die Flüchtlinge weiter verschlechtert. Binnen 24 Stunden seien mehr als 163'000 Flüchtlinge in Auffanglagern registriert worden, teilte das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) mit.
Insgesamt flüchteten in den vergangenen zweieinhalb Wochen rund 834'000 Menschen vor den Kämpfen zwischen Armee und radikalislamischen Taliban im Swat-Tal. Dort führt die Armee seit Ende April eine Offensive gegen die Taliban. Am Dienstag hatte Pakistans Präsident Asif Ali Zardari um internationale humanitäre Hilfe gebeten.
Die EU gab bekannt, dass sie die Flüchtlinge mit 5,5 Millionen Euro unterstützt. Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Louis Michel, erklärte in Brüssel, es gebe eine «humanitäre Katastrophe». Die Soforthilfe soll unter anderem für Nahrung, Kleidung und Unterkünfte ausgegeben werden. Sie wird durch Organisationen wie das Rote Kreuz und das UNHCR verteilt.
Derweil setzten die Regierungstruppen ihre Offensive fort. 54 Islamisten und neun Soldaten wurden laut Armee in den letzten 24 Stunden getötet. Damit seien seit Beginn der Offensive 800 Taliban und 42 Armeeangehörige ums Leben gekommen. Angaben zu möglichen zivilen Opfern lagen nicht vor.
Pakistans Armeechef Ashfaq Kayani sprach laut Armee an der Front mit Soldaten und Befehlshabern. Es war der erste Besuch Kayanis, der öffentlich bekannt wurde.
smw (Quelle: sda)
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