Mittwoch, 22. April 2009 / 23:15:46
Hohe Beteiligung bei Wahl in Südafrika
Johannesburg - Zum vierten Mal seit dem Ende der Apartheid haben die Bürger Südafrikas ein neues Parlament gewählt. Mehr als 23 Millionen Menschen waren zur Wahl aufgerufen, bei der eine rege Wahlbeteiligung herrschte.
Vor den etwa 20 000 Wahlbüros, die in den frühen Morgenstunden öffneten, bildeten sich teils lange Warteschlangen. Neben den 400 Abgeordneten für das südafrikanische Parlament wurden auch die Abgeordneten der Provinz-Parlamente gewählt. Noch nie zuvor waren in Südafrika so viele Menschen wahlberechtigt.
Haushoher Favorit bei den Wahlen war der Afrikanische Nationalkongress (ANC), auf den Umfragen zufolge mehr als 60 Prozent der abgegebenen Stimmen fallen dürften.
Wahl des ANC-Chefs sicher
Der ANC, der seine Popularität aus dem Kampf gegen die Apartheid bezieht, hatte bei allen Parlamentswahlen seit 1994 mehr als 60 Prozent der Stimmen erobern können. Wenn das Parlament Anfang Mai einen neuen Präsidenten bestimmt, gilt die Wahl von ANC-Chef Jacob Zuma denn auch bereits als sicher.
Spannend war diesmal, ob der ANC wieder eine für Verfassungsänderungen nötige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht: Die Oppositionsparteien hatten die Bevölkerung zur Massen-Abstimmung aufgerufen. Sie erhoffen sich so die Verhinderung einer ANC-Zwei-Drittel-Mehrheit.
Wahlbeteiligung von 80 Prozent erwartet
Beobachter erwarteten eine Beteiligung von bis zu 80 Prozent. Angesichts des unerwartet hohen Andrangs liess die Wahlkommission am Abend als Reaktion auf ausgehende Wahlzettel kurzfristig zwei Millionen Exemplare nachdrucken lassen. Die Wahllokale, die um 21.00 Uhr schliessen sollten, blieben bis auf weiteres offen. Offizielle Wahlergebnisse wurden frühestens in zwei Tagen erwartet.
Der charismatische, aber umstrittene Zuma gab in seinem Geburtsort Nkandla seine Stimme ab, begleitet vom Jubel hunderter Anhänger.
fest (Quelle: sda)
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