Donnerstag, 19. März 2009 / 22:18:27
AIG: US-Kammer will Strafsteuer auf Manager-Boni
Washington - Als Reaktion auf die Affäre um Bonuszahlungen bei dem US-Versicherer AIG hat das Repräsentantenhaus in Washington ein Gesetz für eine Strafsteuer von 90 Prozent verabschiedet.
Der Gesetzentwurf wurde am Donnerstag im Repräsentantenhaus mit einer parteiübergreifenden Mehrheit von 328 zu 93 Stimmen verabschiedet.
Die Strafsteuer soll nur für Bonuszahlungen an Angestellte gelten, die im Jahr mehr als 250'000 Dollar verdienen und für Unternehmen arbeiten, die mehr als fünf Milliarden Dollar an staatlichen Rettungsgeldern erhalten haben.
Staatsmilliarden an AIG
Der republikanische Fraktionschef John Boehner lehnte den Entwurf wie mehrere Dutzend seiner Parteifreunde als zu milde ab. «Das amerikanische Volk verdient es, 100 Prozent seines Gelds sofort zurückzubekommen», sagte er. Die demokratische Chefin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, warf den Nutzniessern der Boni «Arroganz und Gier» vor.
Das Votum konnte als Versuch der Abgeordneten verstanden werden, sich an die Spitze der öffentlichen Entrüstung über die 165 Millionen Dollar schweren Bonuszahlungen an AIG-Manager zu setzen. Seit vergangenem Jahr sind etwa 180 Milliarden Dollar an Steuergeldern in den Konzern geflossen, um einen Kollaps abzuwenden.
Zustimmung des Senats nötig
Ohne Zustimmung des Senats kann die Strafsteuer nicht in Kraft treten. Eine Mehrheit unter den Senatoren für den Entwurf des Repräsentantenhauses war aber fraglich.
Zugleich geriet Finanzminister Tim Geithner wegen der Bonusauszahleung bei AIG weiter unter Druck. Die Rücktrittsforderungen von Seiten der Republikaner häuften sich.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
AIG-Bonuszahlungen offenbar höher als bisher bekannt
Samstag, 21. März 2009 / 18:55:53