Montag, 16. März 2009 / 12:08:11
Sudan weist ausländische Hilfsorganisationen aus
Khartum - Der sudanesische Staatschef Omar al-Bashir hat die Ausweisung aller ausländischer Hilfsorganisationen angekündigt. Sie müssen das Land binnen eines Jahres verlassen.
Er habe den Zuständigen für humanitäre Angelegenheiten gesagt, «dass wir in einem Jahr keine ausländische Hilfsorganisation mehr im Gebiet mit unseren Bürgern arbeiten lassen wollen», sagte Bashir in Anspielung auf die Krisenprovinz Darfur vor tausenden Soldaten in Khartum.
Sudanesische Organisationen sollten stattdessen die Versorgung von Bedürftigen übernehmen. Wenn ausländische Organisationen Hilfe leisten wollten, müssten sie sie «am Flughafen abliefern», fügte der Präsident hinzu.
Dagegen wenden die Vereinten Nationen ein, dass die Flüchtlinge und Vertriebenen in Darfur nicht vergessen hätten, wer ihnen Leid angetan habe: «Mitarbeiter der Regierung sind in vielen Lagern nicht willkommen», sagte der UNO-Nothilfekoordinator John Holmes unter Bezug auf Baschirs Militär, das in Darfur tausende Menschen getötet und noch weit mehr aus ihren Dörfern vertrieben hat.
«Müssten weitere Hilfsagenturen den Sudan verlassen, würde das enorme Probleme erzeugen», sagte Holmes am Abend in New York weiter. Er sei zwar erfreut darüber, dass Khartum eine grössere Rolle bei der Versorgung der Vertriebenen in Darfur spielen wolle. «Aber es muss auch Sinn machen».
Der Sudan hatte gut ein Dutzend ausländische Hilfsorganisationen des Landes verwiesen, nachdem der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag Anfang des Monats einen Haftbefehl gegen Bashir wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Darfur erlassen hatte.
fest (Quelle: sda)
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