Mittwoch, 11. März 2009 / 17:59:56
Dramatischer Anstieg des Meeresspiegels befürchtet
Kopenhagen - Klimaforscher befürchten nach jüngsten Studien einen Anstieg des Meeresspiegels um mindestens einen Meter bis zum Jahr 2100. Mit dieser alarmierenden Ankündigung begann ein Kongress zur Vorbereitung der UNO-Klimakonferenz Ende 2009 in Kopenhagen.
Nach der jüngsten Prognose des Weltklimarates (IPCC) aus dem Jahr 2007 galt noch ein Anstieg von 18 bis 59 Zentimetern bei einer Erderwärmung um 6,4 Grad bis Ende des Jahrhunderts als wahrscheinlich.
Neue Beobachtungsdaten
Bei der Eröffnung des Treffens mit 2000 Wissenschaftlern aus etwa 80 Ländern sagte der deutsche Ozeanograph Stefan Rahmstorf, er erwarte nun eine Beschleunigung beim Anstieg des Meeresspiegels als Folge der stetigen Erwärmung unseres Planeten. Bisher hatte der IPCC einen gleichmässigen Anstieg angenommen.
Als wichtigsten Grund für die drastische Anhebung bisheriger Schätzungen nannte der Australier John Church das Vorliegen neuer Satelliten- und Bodenbeobachtungen. Sollte der Meeresspiegel sich innert 90 Jahren tatsächlich um einen Meter heben, würde dies die Wohngebiete von zehn Prozent der Erdbevölkerung «hart treffen».
Jahrhundertfluten normal
Church meinte, bei einem Eintreffen dieses Szenarios wären bisher als «Jahrhundertflut» eingestufte Überschwemmungskatastrophen mehrmals pro Jahr zu befürchten.
Bei dem Treffen wollen die weltweit führenden Klima- Wissenschaftler den aktuellen Forschungsstand austauschen. Aus den Ergebnissen soll bis Juni ein 30 Seiten umfassendes Grundlagenpapier für die UNO-Klimakonferenz zusammengestellt wird. Sie findet vom 7. bis 18. Dezember ebenfalls in Dänemarks Hauptstadt statt.
fest (Quelle: sda)
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