Sonntag, 8. März 2009 / 14:28:44
Pflegepersonal aus dem Ausland gesucht
Bern - Angesichts des absehbaren Personalmangels in der Pflege machen sich die Kantone Gedanken über Rekrutierungen aus dem Ausland. Das Problem dabei: Auch im Ausland wird das Personal zunehmend knapp.
Schon heute stammen grosse Teile des Pflegepersonals aus dem Ausland - vor allem aus Deutschland und Frankreich. «Diese Quelle versiegt zunehmend, weil auch in der EU die Fachkräfte in der Pflege fehlen», sagte Franz Wyss, Zentralsekretär der Gesundheitsdirektorenkonferenz zu einem Artikel in der «SonntagsZeitung».
Zwar werden heute in der Schweiz noch deutlich bessere Löhne bezahlt als im Ausland, «doch dieser Unterschied wird zunehmend verschwinden», gibt sich Wyss überzeugt.
Grosses Gefälle ausserhalb Europas
Ein grosses Gefälle besteht nach wie vor zu den Ländern ausserhalb Europas. Mit diesen Ländern besteht keine Personenfreizügigkeit. Das heisst die Steuerung der Einwanderung basiert auf Kontingenten. «Mit einer Ausweitung dieser Kontingente könnte die Schweiz dieses Reservoir an Fachkräften besser nutzen», sagte Wyss.
Allerdings hat Wyss Vorbehalte. «Es kann nicht das Ziel der Schweiz sein, den Entwicklungsländern Fachkräfte auszureissen, die sie selber benötigen.» Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) arbeite derzeit Kriterien aus, wann die Rekrutierung von Personal aus dem Ausland legitim ist. «Dies dürfte den Zuzug von Personal weiter erschweren.»
Eine Ausnahme bilden Staaten wie die Philippinen, die absichtlich mehr Pflegepersonal ausbilden als sie selbst brauchen. «Hier würde eine Ausweitung der Kontingente sicher Sinn machen», sagte Wyss. Wichtiger sind für Wyss allerdings Massnahmen in der Schweiz. Der Pflegeberuf sei noch immer zu wenig attraktiv.
tri (Quelle: sda)
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