Sonntag, 1. März 2009 / 14:46:28
Sulzer: Ulf Berg kritisiert Finma
Winterthur - Ulf Berg, der Verwaltungsratspräsident des Industriekonzerns Sulzer, kritisiert die Eidg. Finanzmarktaufsicht (Finma). Deren Untersuchungen dauerten zu lange und deren Verfügungen seien klassische Papiertiger, sagte Berg.
Die aktienrechtlichen Regeln bei Firmenübernahmen werden nach Bergs Ansicht ungenügend durchgesetzt. Nach Fällen wie Saia-Burgess, OC Oerlikon, Sulzer oder Sia Abrasives, bei denen mindestens umstrittene Methoden angewandt worden seien, hätte ein Sonderstaatsanwalt eingestellt werden sollen, sagte Berg in einem Interview in der Zeitung «Sonntag».
Es gehe im schnellen Finanzmarkt zu lange, bis Untersuchungen eingeleitet, abgeschlossen und Sanktionen ausgesprochen würden. Die Verfügungen der Finma blieben Papiertiger, solange das Eidg. Finanzdepartement danach nicht die gesetzlich vorgesehen Strafen verhänge. «Wir haben in diesem Sinne einen Vollzugsnotstand», sagte Berg.
Vekselberg will Burgs Abwahl
Der Sulzer-Verwaltungsratspräsident steht derzeit unter Druck, da der grösste Aktionär des Konzerns, die Renova-Holding des russischen Oligarchen Viktor Vekselberg, sich an der Generalversammlung im April gegen seine Wiederwahl stellen wird. Die Renova hält derzeit 27 Prozent am Winterthurer Industriekonzern.
Ronny Pecik und Georg Stumpf, die früheren Eigentümer des Aktienpakets von Renova, hatten die Sulzer-Anteile allerdings unter Verletzung der Offenlegungspflichten erworben, wie die Finma im Januar nach rund zweijähriger Untersuchung bekanntgab. Pecik und Stumpf werden daher von der Finma angezeigt.
ht (Quelle: sda)
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