Freitag, 27. Februar 2009 / 20:37:09
20 Monate Haft wegen Ansteckung mit HI-Virus
Bern - Weil er trotz Wissens um seine Erkrankung zwei Partner mit dem HI-Virus ansteckte, ist in Bern ein junger Ausländer zu 20 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Gericht sprach die Strafe bedingt auf zwei Jahre aus.
Das Kreisgericht Bern-Laupen verurteilte den Mann wegen schwerer Körperverletzung und eventualvorsätzlichen Verbreitens menschlicher Krankheiten auch zur Zahlung einer Genugtuung von 18'000 Franken an einen ehemaligen Partner.
Der Prozess fand hinter verschlossenen Türen statt. Bei der öffentlichen Urteilsverkündigung sagte Gerichtspräsident Martin Müller, das Gericht habe sich vor allem auf ein Gutachten des nationalen Zentrums für Retroviren in Zürich und die Krankengeschichte des Verurteilten gestützt.
Demzufolge wusste der junge Ausländer seit Oktober 2005, dass er das HI-Virus in sich trug. Das Gutachten ergab laut Müller «mit grosser Sicherheit», dass ein vor Gericht als Zeuge aufgetretener ehemaliger Partner und der Privatkläger nach diesem Zeitpunkt vom Verurteilten angesteckt wurden.
Laut dem Gerichtspräsidenten verdrängte offensichtlich der junge Mann seine Erkrankung, gab aber während der Verhandlung die Ansteckungen zu.
Das Gericht sei erstaunt gewesen über die Leichtfertigkeit, mit der «man» vor Bekanntwerden der Ansteckungen mit dem Thema HIV umgegangen sei, sagte Müller auch. Immer wieder kam es zum ungeschützten Sex.
smw (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Heiler in Bern verabreichte HIV-infizierte Spritzen
Sonntag, 6. Juni 2010 / 15:25:28