Dienstag, 24. Februar 2009 / 09:17:36
Thomas Borer für «harte Sanktionen» gegen UBS
Bern - Der frühere Diplomat Thomas Borer fordert in der UBS-Steueraffäre «harte Sanktionen» gegen die Verantwortlichen der Bank. Sonst verliere die Schweiz weiter an Glaubwürdigkeit. Zudem brauche es eine Krisenstrategie gegenüber den USA und der Europäischen Union.
Er sei bestürzt, dass die Schweiz nicht besser auf die gegenwärtige Krise vorbereitet gewesen sei, sagte der frühere Botschafter der Schweiz in Berlin in Interviews mit einer Handvoll Schweizer Medien. Dabei habe man doch gesehen, dass ein Sturm heraufziehe.
Borer, der einst die Task-Force «Schweiz - Zweiter Weltkrieg» geleitet hatte, fordert, dass sich Bundespräsident Hans-Rudolf Merz nun mit US-Präsident Barak Obama treffen müsse, um die bilaterale Zusammenarbeit zu regeln. Der EU müsse die Hand zu einer Neuverhandlung der Zinsertragsrichtlinien gereicht werden.
Zudem plädiert Borer für einen wirksameren Auftritt der Schweiz in der Öffentlichkeit: «Es bringt nichts, in hiesigen Medien gegen ausländische Finanzminister oder Steuerbehörden zu wettern», sagte Borer. «Das wird im Ausland nicht zur Kenntnis genommen.» Vielmehr brauche es immer wieder Auftritte in internationalen Medien wie der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» oder CNN.
In dieser Hinsicht habe die Schweiz in den vergangenen Jahren viel versäumt. «Wir hätten darlegen sollen, dass wir vorbildliche Massnahmen im Kampf gegen die Kriminalität und gegen den Terrorismus getroffen haben. Wir hätten erklären sollen, dass die Idee der geschützten Privatsphäre etwas ist, was auch dem amerikanischen Selbstverständnis inhärent ist. Wir hätten darlegen müssen, dass wir Steuerbetrug nicht decken und in diesen Fällen rasch Amtshilfe leisten», sagte Borer.
fest (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Bundesanwalt untersucht mögliche Weitergabe von vertraulichen Infos
Freitag, 23. Januar 2015 / 12:50:09