Donnerstag, 19. Februar 2009 / 08:53:04
Filmtipp: «Home»
Das wirklich überraschende und überzeugende Kino-Debüt einer talentierten Schweizer Filmregisseurin. «Home» von Ursula Meier zeigt eindrücklich die Chronik wachsender Klaustrophobie.
Synopsis: Inmitten einer ruhigen und kargen Landschaft erstreckt sich – so weit das Auge reicht – eine leere Autobahn. Seit ihrem Bau vor mehreren Jahren ist sie unbenutzt geblieben und verfällt langsam.
Am Rande des von wilden Pflanzen durchdrungenen Asphalts, nur wenige Meter von der Einzäunung entfernt, befindet sich ein einsames Haus mit einem kleinen Garten. In diesem Haus wohnt eine Familie mit drei Kindern.
Der Sommer beginnt, und die Bauarbeiten werden wieder aufgenommen. Die Autobahn soll in Bälde eröffnet werden…
Kritik: «Home» ist ein sehr ungewöhnliches Roadmovie, im wahrsten Sinne des Wortes, denn es passiert alles direkt an einer Strasse, einer Autobahn. Was zuerst als Familienkomödie beginnt, wird zunehmend zum Familiendrama.
Die junge Regisseurin Ursula Meier, vor diesem Kinofilmdebüt überraschte sie mit der TV-Produktion «Des épaules solides», hat das Kunststück fertig gebracht, dem ganzen Film einen satirischen Anstrich zu geben, der voll überzeugt.
Ein enormes Plus ist die Bildgestaltung der Kamerafrau Agnès Godard, vor allem mit den Szenen die an Jean-Luc Godards «Weekend» erinnern.
Eindrucksvoll sind auch die akustischen Effekte, gestaltet von Luc Yersin. In zwei starken Rollen sind Isabelle Huppert («La Pianiste») als Mutter und Oliver Gourmet («Le Silence de Lorna») als Vater zu sehen.
Fazit: «Home», schon vielfach ausgezeichnet (Schweizer Filmperle) und für renommierte Preise nominiert (César, Schweizer Filmpreis) ist eine gelungene Parabel auf den Verlust des eigenen Heims – und auf jeden Fall seit langem einer der besten Schweizerfilme.
Benny Furth (Quelle: art-tv)
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