Samstag, 14. Februar 2009 / 23:33:57
Jumbojet B747 feiert 40. Geburtstag
Seattle - Ein besonderes Jubiläum der kommerziellen Luftfahrt ist diese Woche begangen worden: Vor 40 Jahren, am 9. Februar 1969, hat der erste Grossraumjet des Typs Boeing 747 seinen Jungfernflug absolviert und damit den weltweiten Luftverkehr nachhaltig verändert.
Der Beginn des Massentourismus in der Luftfahrt wurde mit dem 75-minütigen Flug des Jumbos über dem US-Bundesstaat Washington eingeleitet. Für Millionen Menschen sind Flugreisen seit der Markteinführung der Grossraumjets erschwinglicher geworden.
Der Jumbojet sorgte neben seiner gewaltigen Grösse - einer Rumpflänge von 70 Metern und einer Flügelspannweite von 60 Metern - auch aufgrund seines Aussehens für Aufsehen: Bis dahin hatte es noch kein Flugzeug gegeben, das ein durchgehendes Passagierdeck vom Bug bis zum Heck hatte.
Erstmals mit zwei Gängen
Erstmals kam ein Flugzeug auf den Markt, wo sich das Cockpit im Obergeschoss befand. Zu den absoluten Neuheiten in der Luftfahrt gehörten auch die zwei Gänge zwischen den Sitzreihen im Hauptdeck. Das gab den Passagieren das Gefühl eines grossen Raumes mit viel Platz. Der Jumbo war auch das allererste Flugzeug mit einem Hauptfahrwerk aus 16 Rädern.
Ein Jahr nach dem Jungfernflug stellte die legendäre PanAm als erste Fluggesellschaft den Jumbo als Passagierflugzeug in den Dienst. Bis 1986 wurden von der ersten Serie 747-100 insgesamt 250 Stück produziert. Einige davon wurden auch für Kurzstrecken eingesetzt und konnten bis zu 550 Passagiere befördern.
6 Mio. Einzelteile
Weitere Produktionsserien erhöhten die Kapazitäten des fliegenden Riesen noch weiter: Ein verlängertes Oberdeck erhöhte die Sitzplatzzahl. Höhere Bruttotonnage, verstärkte Triebwerksleistung und veränderte Flügelkonzeptionen machten die 747 seit 1969 umweltfreundlicher, leiser und noch leistungsfähiger.
Wie aufwändig der Bau eins Jumbos ist, zeigt sich anhand der technischen Planungsarbeit: Etwa 75'000 technische Zeichnungen sind notwendig, damit die aus etwa sechs Mio. Einzelteilen bestehende Maschine gebaut werden kann.
Spannweite um zwei Meter verlängert
In den späten 1980er Jahren wurde der Jumbo einem technischen «Facelifting» unterzogen und konnte seine Erfolgsstory damit weiter fortsetzen. Unter der Bezeichnung B747-400 wurde die Flügelkonzeption völlig verändert und die Spannweite um zwei Meter verlängert.
Von aussen deutlich erkennbar sind die nach oben gebogenen Flügelspitzen - die sogenannten Winglets. Trotz der vergrösserten Spannweite konnte durch die Verwendung von Verbundwerkstoffen und neuen Aluminium-Legierungen das Gewicht der Tragflächen gesenkt werden. Darüberhinaus wurde auch die Pilotenkanzel so gestaltet, dass der Flugingenieur entfallen konnte.
Flugingenieur wurde wegrationalisiert
Seine Aufgaben wurden nun auf die zwei Piloten verteilt. Dafür mussten die einzelnen Systeme automatisiert oder vereinfacht werden. Die analogen Rundinstrumente wurden grösstenteils durch Digital-Bildschirme ersetzt.
Für Passagiere präsentierte sich das überarbeitete Flugzeug aufgrund seiner neuen Innenraumgestaltung und des verbesserten Entertainment-Systems als noch komfortabler. Aufgrund verbesserter Triebwerke ist die 747-400 um 25 Prozent wirtschaftlicher als das Stammmodell B747-100.
747-8 noch besser
Rund 1400 Jumbos in allen Versionen wurden vom Werk in Everett nahe Seattle bisher ausgeliefert. Insgesamt haben die Jumbos seit dem Jungfernflug etwa 17 Mio. Flüge absolviert und 42 Mrd. nautische Meilen zurückgelegt. Das entspricht etwa 100'000 Flügen zum Mond und retour.
Mit dem Jungfernflug des Airbus A380 im April 2005 ist die B747 als weltgrösstes Passagierflugzeug entthront worden. Mit der Weiterentwicklung der B747-8 soll das Erfolgsmodell noch kosteneffektiver werden.
Die 747-8 Intercontinental soll um 15 Prozent treibstoffeffizienter als die 747-400 sein und in einer Drei-Klassen-Konfiguration rund 470 Passagiere fassen. Die maximale Reichweite wird 14'800 Kilometer betragen.
tri (Quelle: pte)
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