Montag, 9. Februar 2009 / 20:06:14
Paris stützt Autoindustrie mit 6,5 Mrd. Euro
Paris - Frankreich unterstützt seine Autokonzerne angesichts der Wirtschaftskrise mit 6,5 Mrd. Euro. Der Staat stellt PSA Peugeot Citroën und Renault jeweils zinsgünstige Kredite in Höhe von 3 Mrd. Euro zur Verfügung.
Das gab der französische Staatschef Nicolas Sarkozy bekannt. Es handle sich nicht um eine Beihilfe, sondern um ein Fünf-Jahres-Darlehen, damit sich die Autohersteller «ruhig auf die Zukunft vorbereiten» könnten, sagte Sarkozy nach einem Treffen mit den Topmanagern der französischen Autoindustrie in Paris.
Eine weitere halbe Milliarde Euro geht an die inzwischen zu Volvo gehörende Lastwagensparte von Renault. Der Staat beteiligt sich zudem stärker am Kurzarbeitergeld.
Im Gegenzug hätten sich die Autohersteller verpflichtet, während der Dauer der Darlehen «keinen ihrer Standorte zu schliessen und alles zu tun, um Kündigungen zu vermeiden», sagte Sarkozy. Damit solle erreicht werden, dass die Krise einen Teil der französischen Industrie und des Fachwissens der Branche nicht zerstören könne.
Keine Schliessungen und Sozialpläne
Der Konzernchef von PSA-Peugot Citroën, Christian Streiff, versprach nach dem Treffen im Elysée-Palast, für 2009 auf Werksschliessungen in Frankreich und die Aufsetzung von Sozialplänen zu verzichten. Alle Austritte aus dem Unternehmen in diesem Jahr würden auf freiwilliger Basis geschehen, sagte er.
Die Autoproduktion ist in Frankreich bereits vor der Krise zwischen 2004 und 2007 nach offiziellen Angaben um ein Fünftel geschrumpft. «Frankreich ist zum Auto-Importeur geworden, obwohl dort zwei der zehn grössten Autokonzerne beheimatet sind», kritisierte Sarkozy.
fest (Quelle: sda)
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