Neuer Roche-Chef trotz Gewinnrückgang zufrieden

Dennoch zeigte sich der neue Konzernchef (CEO) Severin Schwan in Basel überaus zufrieden mit dem «hervorragenden Jahr». Das Ergebnis sei «sehr, sehr gut» und Roche habe alle Ziele erreicht, sagte Schwan vor den Medien.

Die Börse sah dies anders und strafte den Konzern wegen unerfüllter Erwartungen ab. Der Genussschein stürtze um 9,1 Prozent auf 147.80 Fr. ab, obwohl sich die Aktionäre auf die 22. Dividendenerhöhung in Folge freuen können.

Beim Umsatz musste Roche einen Rückgang um 1 Prozent auf 45,6 Mrd. Fr. verbuchen. Dabei drückte der starke Franken das Ergebnis um 3,2 Mrd. Franken. In Lokalwährungen betrug das Umsatzwachstum jedoch 6 Prozent. Die Tamiflu-Pandemieverkäufe an Regierungen und Firmen sanken im Vergleich zum Vorjahr erwartungsgemäss um 1,6 Mrd. Fr. auf noch 237 Mio. Franken.

Der Betriebsgewinn ging um 4 Prozent auf 13,9 Mrd. Fr. zurück, stieg aber in Lokalwährungen im gleichen Ausmass. Die operative Marge sank von 31,4 auf 30,5 Prozent.

Erfolg mit Krebsmedikamenten

Für Wachstum sorgten bei Roche auch 2008 insbesondere die Krebsmedikamente, deren Verkäufe um 15 Prozent auf nahezu 20 Mrd. Fr. zulegten. Sie machen inzwischen 55 Prozent des Pharmaumsatzes aus.

Roche verfügt mittlerweile über neun Medikamente mit einem Umsatz von über 1 Mrd. Franken. Drei dieser «Blockbuster» bringen es gar auf einen Jahresumsatz von je über 5 Mrd. Franken.

Besonders grosse Hoffnungen setzt der Konzern in sein Krebsmedikament Avastin, das hinter dem Umsatzrenner MabThera auf Rang 2 liegt. Für Avastin mit seinem laut CEO Schwan riesigen Potenzial laufen derzeit für über 30 Krebsarten 450 Studien mit 40 000 Patienten.

Für 2009 ist Roche zurückhaltender als bisher. Erwartet wird ein mittleres einstelliges Umsatzwachstum für beide Divisionen und den Konzern.

bert (Quelle: sda)

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