Samstag, 31. Januar 2009 / 15:29:58
BAV hat genug von Cisalpino-Pannen
Bern - Der Bund hat genug von den Verspätungen und Pannen bei den Cisalpino-Zügen. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) verlangt vom Bahnunternehmen bis Ende Februar einen Bericht über die Ursachen der Qualitätsmängel.
Im Bericht soll das Tochterunternehmen der SBB und der italienischen Staatsbahn FS der Aufsichtsbehörde aufzeigen, wie der Bahnverkehr zwischen der Schweiz und Italien wieder verflüssigt werden kann.
Sollte sich die Situation nicht ändern, droht der Cisalpino der Entzug der Konzession zur Personenbeförderung, wie BAV-Mediensprecher Davide Demicheli einen Artikel der «Neuen Zürcher Zeitung» bestätigte. Dies sei allerdings die ultima ratio. Ansonsten gelte die Konzession bis 2017.
Die Cisalpino-Neigezüge gelten seit ihrer Einführung vor zwölf Jahren als Sorgenkinder. Auf den neuen Neigezug wartet die SBB seit zwei Jahren. Zudem kommt es regelmässig zu Verspätungen, weil es mit der Wartung in Italien hapert.
Die SBB äusserte Verständnis für die Intervention der Bundesbehörde. Die aktuelle Situation sei in der Tat «unbefriedigend».
Verlegung benötigt Zeit
Die SBB würden zwar die Wartung der Züge gerne in der Schweiz verlegen, teilten aber am Samstag mit, dass dies in kurzer Frist nicht möglich sei. Einerseits fehle die nötige Infrastruktur und andererseits bestünden vertragliche Zwänge.
Die Schweizerische Bundesbahn bekräftigte weiter, sie tue ihr Möglichstes um den Bahnverkehr nach Italien sicherzustellen. So werde der massgebliche Teil der Schweizer Cisalpino-Verbindungen derzeit mit konventionellen SBB-Zügen absolviert.
Dies reduziert zwar die Anzahl Pannen, führt aber zu Verspätungen und zwingt die Kunden auf dem Weg nach Italien umzusteigen. Immerhin könne so der Nord-Südverkehr «stabilisiert» werden, schreibt die SBB.
ht (Quelle: sda)
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