Donnerstag, 29. Januar 2009 / 07:25:28
Streik gegen Wirtschaftspolitik von Sarkozy
Paris - Mit Massenstreiks bei der Bahn und im Öffentlichen Dienst haben die französischen Gewerkschaften gegen die ihrer Ansicht nach einseitige Unterstützung von Banken und Industrie durch das staatliche Konjunkturprogramm protestiert.
In vielen Städten waren Bahnen und Busse vom Ausstand betroffen, Flüge wurden gestrichen. Auch in Schulen, Banken, Spitälern und Gerichten waren Aktionen geplant. Arbeitsniederlegungen gab es zudem bei der Post, in Behörden, im Rundfunk und in Theatern.
In einer seltenen Demonstration der Geschlossenheit hatten alle acht nationalen Gewerkschaften zu den Streiks aufgerufen. Sie fordern, auch Arbeitnehmern und Arbeitslosen mit massiven Staatsausgaben durch die Finanz- und Wirtschaftskrise zu helfen. In 200 Städten wurden Kundgebungen organisiert.
Konjunkturplan
«Wir wollen nicht für eine Krise zahlen, die die Banken angerichtet haben», erklärte der Chef der Gewerkschaft CFDT, Francois Chérèque. «Wir fordern einen zweiten Konjunkturplan, der diesmal auf die Kaufkraft zielt.»
Das grosse Verkehrschaos in Paris blieb allerdings aus. Wer konnte, nahm einen freien Tag. Am Vormittag fuhren 75 Prozent der Pariser Metros, deutlich mehr als erwartet.
Dafür wurde auf den zentralen S-Bahn-Linien nicht einmal der gesetzlich vorgeschriebene Notdienst gesichert. 70 Prozent der Regionalzüge und 4 von 10 Hochgeschwindigkeitszügen fielen aus.
Auswirken wird sich der Streik auch auf den Regionalverkehr in den Grenzräumen zur Schweiz. Laut Angaben der SBB betrifft die Arbeitsniederlegung hauptsächlich den Bahnverkehr nach Südfrankreich. Die TGV Verbindungen Zürich-Paris und Bern-Paris seien nicht betroffen. Auch für den Flugverkehr wird mit Ausfällen gerechnet.
sl (Quelle: sda)
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