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Der Arzt Abu al-Aisch bei seiner toten Tochter.

Viele Menschen erfasst angesichts der Opfer Wut und Trauer.

 
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Sonntag, 18. Januar 2009 / 16:12:20

Drama in Gaza: Sterbende Kinder in Live-Schaltung

Tel Aviv - So unmittelbar ist Israels Fernsehpublikum bislang noch nie mit dem Leid der palästinensischen Zivilisten konfrontiert worden.

Als der Moderator des privaten Channel 10 am Freitagabend, ähnlich wie schon in den Tagen zuvor, den palästinensischen Gynäkologen Issaldin Abu al-Aisch anrief, war dieser in panischer Verzweiflung.

«Meine Mädchen, oh Gott, sie haben meine Mädchen getötet», schrie er gepeinigt in sein Mobiltelefon, mitten in der Live-Schaltung zur besten Sendezeit. «Warum, warum nur?» wiederholte er immer wieder.

Stets sachlich in den Abendnachrichten

Doktor Al-Aisch praktiziert sowohl im Spital von Gaza als auch in der Tel-Haschomer-Klinik nahe dem israelischen Tel Aviv. Er spricht fliessend Hebräisch.

Channel 10 schätzt ihn als Interviewpartner, weil er als zugeschalteter Gast der Abendnachrichten stets in sachlicher Weise über das Kriegsgeschehen zu berichten vermochte, wie er es in seinem Dorf Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen beobachtete.

Bei Anruf von Granate getroffen

Doch als ihn der Channel-10-Moderator Schlomi Eldar am Freitag anrief, war das Haus des palästinensischen Arztes gerade von einer israelischen Granate getroffen worden. Drei seiner Töchter starben bei dem Angriff, zwei weitere seiner acht Kinder waren wie er selbst verletzt. Auch ein Bruder und zwei Neffen kamen ums Leben.

Verzweifelt versuchte Al-Aisch, seine blutenden Kinder über den nahen, aber geschlossenen Grenzübergang Erez nach Israel zu bringen. Moderator Eldar begriff sofort die Situation. «Ich hoffe, dass jeder, der uns hören kann, das Militär, das Rote Kreuz, diesen Menschen hilft», rief er emotional in der laufenden Sendung.

«Lachen, Liebe und Frieden abgefeuert»

Dank der Intervention des Senders konnte der Arzt schliesslich mit den verletzten Kindern den Grenzübergang passieren. Eldar rief auch einen Sprecher des israelischen Militärs an, um herauszufinden, warum das Haus des Arztes beschossen worden war. Militante hätten von dort Raketen abgefeuert, lautete die Antwort.

Al-Aisch, der immer noch zugeschaltet war, war fassungslos. «Diese kleinen Mädchen feuerten Lachen und Liebe und Frieden ab, sonst gar nichts», sagte er.

Anteilnahme und Ablehnung

Der tragische Vorfall löste in Israel enorme Anteilnahme aus, verfestigte aber auch bei manchen ihre Ablehnung, das Leid auf der anderen Seite zu sehen. Al-Aisch stellte sich am Samstag in dem israelischen Spital, in dem er arbeitet, den Fragen der Presse.

An einer Stelle wurde er von einer Frau unterbrochen, die behauptete, ihre drei Kinder seien Soldaten und würden derzeit im Gazastreifen ihrer Heimat dienen. «Warum macht er hier Propaganda?», rief sie in den Saal. «Er spricht hier, in dieser Klinik, gegen Israel. Wer weiss, was er in seinem Haus gelagert hat.»

Den Anderen nicht wahrnehmen wollen

Es gebe eben Leute, meinte Al-Aisch resigniert, die «den Anderen einfach nicht wahrnehmen wollen». Channel 10 entlarvte die empörte Frau wenig später selbst der Propaganda. Sie unterstellte den Opfern des israelischen Angriffs, ein Waffenlager betrieben zu haben.

Um ihrer Empörung Luft zu machen, nahm sie es aber selbst mit der Wahrheit nicht so genau. Wie Channel 10 herausfand, sind ihre Kinder nur Reservisten in der Armee. Im Gazastreifen waren sie während der jüngsten Offensive gar nicht eingesetzt.

Shabtai Gold (Quelle: sda)

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