Mittwoch, 14. Januar 2009 / 07:50:10
USA deklariert Ex-UBS-Manager als flüchtig
Miami - Die UBS muss sich in den USA weiterhin mit den Vorwürfen der Beihilfe zur Steuerhinterziehung beschäftigen. Der Chef des globalen UBS-Vermögensverwaltungsgeschäfts Raoul Weil wurde von einem Richter in Florida formell als flüchtig erklärt.
Er habe es versäumt, sich im Zusammenhang mit den Vorwürfen den Behörden zu stellen, hiess es in einer Erklärung des zuständigen Gerichts, die von der Anklagebehörde ohne weitere Angaben veröffentlicht wurde.
Gegen Weil und andere nicht genannte Banker war Mitte November Anklage wegen Beihilfe zu Steuerhinterziehung erhoben worden. Ihnen wird vorgeworfen, 17'000 Amerikanern geholfen zu haben, Vermögen im Gesamtwert von 20 Mrd. Dollar an der Steuer vorbeizuschleusen.
Damals erklärte Weils Anwalt, die Vorwürfe seien vollkommen ungerechtfertigt und durch die Fakten nicht belegt. UBS hatte für Amerikaner sogenannte Offshore-Konten geführt, die von der Schweiz aus verwaltet wurden.
Inneramerikanischer Aspekt
Wie der jüngste Schritt des Bezirksrichters in Florida einzuschätzen ist, bleibt offen. Es könnte sich um eine rein administrative Massnahme handeln. Andererseits wird dadurch der Druck auf UBS nicht geringer, eine Lösung für die Steuerprobleme in den USA zu suchen.
Weil hatte im November seine Funktionen bei der UBS ruhen lassen und seine Pflichten an seinen Stellvertreter übertragen. Die UBS in Zürich wollte den Entscheid des amerikanischen Richters nicht weiter kommentieren.
Amerikanische Beobachter sahen in dem Schritt gegen Weil auch einen inneramerikanischen Aspekt. Nun werde die Frage wieder auf den Tisch kommen, wie die Gerichte mit dem des Betrugs verdächtigten Hedgefonds-Manager Bernard Madoff umgehen.
smw (Quelle: sda)
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