Mittwoch, 7. Januar 2009 / 23:47:33
Schiiten feiern Höhepunkt von Aschura-Fest
Kerbela/Beirut - Millionen Schiiten in aller Welt habenden Höhepunkt des Aschura-Festes gefeiert. In der heiligen Stadt Kerbela im Irak geisselten sich Pilger selbst, um an die Leiden des Begründers der schiitische Glaubensrichtung, Imam Hussein, zu erinnern.
Im Libanon und in Pakistan wurde das religiöse Fest zum Ventil für den Zorn der Muslime über die israelische Offensive im Gazastreifen.
Nach offiziellen Schätzungen waren in den vergangenen Tagen rund zwei Millionen Pilger nach Kerbela gekommen, um an den Trauerzeremonien in der rund 110 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen Stadt teilzunehmen.
Aus Angst vor Anschlägen sicherten fast 30'000 Polizisten und Soldaten die Feiern ab. Auf dem Weg zum Schrein von Imam Hussein mussten die Gläubigen zahlreiche Kontrollpunkte passieren.
Die Schiiten feiern den letzten Tag des zehntägigen Aschura-Festes mit einer grossen Prozession durch Kerbela, bei der sich Gläubige mit Ketten und Säbeln selbst verletzen.
Blutiges Ritual
Das blutige Ritual soll an die Ermordung von Imam Hussein, einem Enkel des Propheten Muhammad, und seiner Anhänger im Jahr 680 durch sunnitische Truppen erinnern. Für Schiiten markiert das Ereignis einen schmerzlichen Höhepunkt im Ringen mit den Sunniten um die Führung in der islamischen Gemeinschaft.
Unter der Herrschaft von Saddam Hussein war das Aschura-Fest offiziell verboten und darf erst seit dem Sturz des Machthabers im Frühjahr 2003 wieder öffentlich begangen werden. Seitdem waren Prozessionen anlässlich des Festes mehrmals Ziel blutiger Anschläge sunnitischer Extremisten.
ht (Quelle: sda)
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