Montag, 5. Januar 2009 / 19:25:52
Prozess gegen mutmassliche Hintermänner von Djerba
Paris - Fast sieben Jahre nach dem Terroranschlag auf eine Synagoge in Tunesien hat der Prozess gegen die mutmasslichen Hintermänner begonnen. In Paris müssen sich seit Montag ein Deutscher und zwei mutmassliche El-Kaida-Mitglieder vor Gericht verantworten.
Beim Anschlag von Djerba hatte ein Selbstmordattentäter im April 2002 vor einer Synagoge einen Lastwagen mit Gastank in die Luft gesprengt. 21 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter 14 Deutsche. Zum Anschlag hatte sich kurz darauf das Terrornetz El Kaida bekannt.
Unter den Angeklagten befindet sich auch ein zum Islam übergetretener Deutscher. Ihm wird vorgeworfen, dem Attentäter telefonisch seinen «Segen» für die Bluttat gegeben zu haben.
Neben dem 42-Jährigen sind der Bruder des Attentäters und der aus Pakistan stammenden Kuwaiter Khalid Sheikh Mohammed angeklagt. Der Bruder soll dem Attentäter ein Satellitentelefon besorgt haben, mit dem er den Angeklagten aus Deutschland und Sheikh Mohammed angerufen haben soll.
Sheikh Mohammed gilt als Kopf der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA. Gegen ihn wird in Abwesenheit verhandelt. Er ist im US-Gefangenenlager Guantanamo in Haft. Allen drei wird Beihilfe zum Mord und zum versuchten Mord sowie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Ihnen droht lebenslange Haft.
smw (Quelle: sda)
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