Sonntag, 28. Dezember 2008 / 22:12:11
Über 1500 Tote bei Cholera-Epidemie in Simbabwe
Harare - An der im afrikanischen Staat Simbabwe grassierenden Cholera-Epidemie sind nach neusten Zahlen bereits mehr als 1500 Menschen gestorben.
Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter Berufung auf offizielle Zahlen der Regierung in Harare.
Insgesamt seien dem Gesundheitsministerium bis zum 25. Dezember 1518 Todesopfer und 26 497 Infektionen mit der Durchfallerkrankung gemeldet worden, berichtete die WHO auf ihrer Internetseite. Am schwersten betroffen sei die Hauptstadt Harare.
Ausweitung auf Nachbarländer
Besorgt zeigte sich die WHO über die hohe Sterblichkeitsrate, die in ganz Simbabwe bei 5,7 Prozent der Erkrankten liege - in einigen ländlichen Gegenden sogar bei bis zu 50 Prozent. Normalerweise stürben etwa ein Prozent der Infizierten.
Die Epidemie entwickle sich ausserdem mit dem Anstieg der Cholerafälle in Nachbarländern zunehmend zu einem regionalen Problem.
Unterernährung zugenommen
Auch die Lage der Kinder in Simbabwe wird immer dramatischer. Nach Angaben von «Save the Children» hat die akute Unterernährung von Kindern im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel zugenommen.
In einem am Samstag veröffentlichten Bericht ruft die britische Hilfsorganisation dringend zu Spenden auf, um die für Januar benötigten 18'000 Tonnen Nahrungsmittel zu finanzieren.
Einstiger Modellstaat
Der einstige afrikanische Modellstaat leidet zur Zeit unter der schlimmsten wirtschaftlichen und politischen Krise seiner Geschichte, die durch die Cholera-Epidemie noch verschlimmert wird.
Überlagert wird die Krise von einem politischen Tauziehen des um seine Macht kämpfenden autokratischen Langzeit-Präsidenten Robert Mugabe sowie seines Herausforderers Morgan Tsvangirai von der Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC).
ht (Quelle: sda)
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