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Freitag, 26. Dezember 2008 / 11:14:39

Rückblick 2008: Blinde Seher

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Das Jahr 2008 darf ohne weiteres als historisch bezeichnet werden. Zum einen natürlich wegen der Wirtschaftskrise, welche für die allermeisten völlig überraschend und mit erschreckender Intensität über die Welt hinein gebrochen ist, zum Anderen wegen der Wahl von Barack Obama zum neuen US-Präsidenten, welche Anfangs des Jahres noch von niemandem erwartet worden war. Das einzige, worauf eigentlich noch Verlass gewesen ist, war die Nahost-Krise, welche mit eintöniger Regelmässigkeit aufflammt, nur um dann bis zur nächsten Eruption weiter zu köcheln.

Nimmt man nun die beiden oben genannten wichtigsten Ereignisse des Jahres, ist daran neben diesen an sich vor allem eines auffällig: Jene Leute, die ihren Lebensunterhalt als Wirtschafts- und Polit-Analysten verdienen, haben keines von beiden vorausgesehen. Ja, nicht einmal John McCain als Obama-Gegner war im Januar auf dem Radar.

Im Gegenteil. Damals war ziemlich klar, dass im November Hillary Clinton gegen Mike Huckabee oder Mitt Romney antreten und dass bei diesem Wahlkampf die Wirtschaft keine Rolle spielen würde, da sie einfach brummt und summt. Ja, im Januar war die Welt noch in Ordnung und die Wirtschafts- und Politik-Prognostiker fühlten sich auf sicherem Grund. Denn es gab ja keinen Anlass, an der eigenen Kompetenz zu zweifeln. Das Prognostizieren des Offensichtlichen (auch wenn es nur scheinbar so war), hatte sich seit einigen Jahren schon bewährt.

Selbst als die Wirtschaft – die ja eigentlich schon seit Jahren auf einem tönernen Fundament stand – abzusacken begann, sah praktisch keiner der hoch bezahlten Analysten das Ausmass dieser ökonomischen Massenkarambolage voraus. Die Prognosen wurden lediglich den neuesten Entwicklungen angepasst. Aus einer Immobilienkrise wurde eine US-Bankenkrise. Aus der US-Bankenkrise eine globale Bankenkrise. Aus dieser eine Wirtschaftskrise mit reduziertem Wachstum. Und auf einmal wurde daraus eine Rezession, die schon seit Monaten anhalte.

Die Überraschung darüber war enorm... und wenn jetzt die Wirtschaftsauguren angefangen haben, sich mit Negativszenarien gegenseitig zu übertrumpfen (oder wäre das 'unterbieten'?), fragt man sich unwillkürlich, ob sie, die monatelang von einer negativer als prognostizierten Entwicklung düpiert wurden, nun versuchen, sich nicht mehr von einer noch so schlechten Realität unterbieten zu lassen.

Dabei sind die Faktoren so komplex und auf nichtlineare Weise verknüpft, dass höchstens für Teilaspekte halbwegs vernünftige Prognosen erstellt werden können. Doch das zuzugeben ist für Ökonomen nicht möglich, würde dies doch bedeuten zuzugeben, dass die Wirtschaftsweisen keine Kleider tragen.

Es wird immer noch darüber spekuliert, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Und bereits werden ideologisch gefärbte Legenden gesponnen. Von rechts die völlig verdrehte Mär, dass die aus gesetzlichen Gründen in afro-amerikanischen Stadtvierteln gewährten Immobilienkredite die Krise ausgelöst hätten, von links, dass die Globalisierung an allem schuld sei.

Auch die Analysten sind meist einer bestimmten Wirtschaftsideologie verbunden und suchen in ihren Prognosen ihre Glaubensrichtung zum Ausdruck zu bringen. Widersprüchliche Faktoren werden dabei weitgehend ausgeblendet – eine Krankheit an der sowohl Freimarktverfechter wie auch Etatisten leiden. Mit entsprechenden Folgen. Dies lässt sich auch schon an den Prognosen für das nächste Jahr und den Begründungen dafür ablesen. Die Einen bestehen darauf, dass die Rezession tiefer werde, weil der Staat nicht genug eingreife, die anderen hingegen sind sicher, dass die staatlichen Programme die Krise noch vertiefen würden.

Im Endeffekt scheinen die Wirtschaftsauguren so unnütz zu sein wie Astrologen und Handleser. Und ihre Prognosen verdienen in etwa die gleiche Skepsis wenn nicht gar Verachtung.

von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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