Dienstag, 23. Dezember 2008 / 15:07:52
Immer mehr Italiener haben kein Geld für Lebensmittel
Rom - In Italien haben immer mehr Menschen kein Geld für Lebensmittel. Von der Armut bedroht sind vor allem Familien mit drei oder mehr Kindern, Rentner, sowie allein erziehende Frauen.
Nach Angaben des nationalen Statistikamts Istat kletterte die Zahl der Familien mit Schwierigkeiten beim Lebensmittelerwerb von 4,2 auf 5,3 Prozent.
Besonders schwierig sei die Lage in Süditalien. Auf Sizilien sei der Prozentsatz der Familien mit Problemen mit dem Lebensmittelerwerb doppelt so hoch als der nationale Durchschnitt.
Aus dem Bericht geht hervor, dass der Prozentsatz der italienischen Familien, die nur mit grossen Schwierigkeiten mit ihrem Lohn auskommen, von 14,6 auf 15,4 Prozent gestiegen ist. Die Region mit dem höchsten Prozentsatz armer Familien ist Sizilien mit 29,9 Prozent.
Kritsche Lage für Rentner
Kritisch ist auch die Lage der Rentner. Geldsorgen haben dabei vor allem jene Personen, die lange Zeit hindurch unzureichend oder überhaupt nicht pensionsversichert waren. 15 Prozent der Haushalte, in denen mindestens ein Mitglied über 64 Jahre alt ist, lebt unter der Armutsgrenze, ergab die Studie.
Die Plage der Armut belastet vor allem Personen, die vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind. 28,9 Prozent der Haushalte mit einem Familienvater, der Arbeit sucht, sind arm.
Hitzige Debatte
Die Ergebnisse der Istat-Studie lösten hitzige Reaktionen in Oppositionskreisen aus. Die Linksparteien beschuldigten die Regierung Berlusconi, das Land verarmen zu lassen.
Die Anti-Krisenmassnahmen der italienischen Regierung seien unzulänglich, um der progressiven Verarmung breiter Schichten der Bevölkerung entgegen zu wirken.
ht (Quelle: sda)
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