Dienstag, 23. Dezember 2008 / 08:09:15
Wohlige Wärme, die aus der Kälte kommt
Der Einsatz von erneuerbaren Energien ist in Zukunft auch in der Hotelindustrie nicht mehr wegzudenken. Dass Hotelgäste deswegen nicht spartanisch frieren müssen, zeigt ein innovatives Energieprojekt in St. Moritz.
Das Badrutt’s Palace hält seine führende Stellung nicht nur in der gehobenen Hotelbranche sondern auch als Pionier im Bereich Umweltschutz.
Möglich macht es das Wasser des St. Moritzer Sees. Dank der Zusammenarbeit mit dem Elektrizitätswerk Zürich (EWZ) können durch den Einsatz einer Wärmepumpe drei Viertel des Heizölverbrauchs ersetzt werden. Von der Wasserfassung am Seegrund wird das vier Grad kalte Wasser zur unterirdischen Wärmepumpe an Land transportiert.
Dem Wasser wird Energie von drei Grad entzogen. Das ein Grad kalte Seewasser wird wieder in den St. Moritzersee geleitet, ohne dass Fauna und Flora darunter leiden. Die gewonnene Energie wird zur Aufheizung des Heizungswassers von Hotel und Schule benützt.
Erdöl markant eingespart
Heizen mit Wasser aus einem See auf 1750 Metern über Meer: Dadurch können das Hotel und das Schulhaus Grevas jährlich 400'000 bzw. 75'000 Liter Heizöl sparen. Der CO2 Ausstoss verringert sich so um 80%. Dies ist ein Beitrag zur Verminderung der globalen Erwärmung.
Ausserdem wird die Luftqualität in der einmaligen Tourismusregion Engadin durch diese Art der Energiegewinnung nicht belastet. Dieses Energieversorgungsprojekt (in Zusammenarbeit mit dem EWZ) wurde 2007 mit dem Anerkennungspreis des «Swiss Mountain Water Award» ausgezeichnet.
So kann die Atmosphäre von auserlesenem Luxus in wohliger Wärme genossen werden, ohne auf eine nachhaltige Lebensweise zu verzichten. Und dies in der Umgebung einer atemberaubend schönen Landschaft.
Gammarus
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