Montag, 22. Dezember 2008 / 09:45:30
Prinz klagt gegen Koons-Ausstellung in Versailles
Paris - Bei den Besuchern des Prunkschlosses von Versailles ist die Ausstellung des «Königs des Kitsch», Jeff Koons, ein heiss diskutierter Renner. Für den französischen «Prinzen» Charles-Emmanuel de Bourbon-Parme ist sie sogar rechtswidrig.
Die farbenprächtigen Skulpturen des amerikanischen Künstlers seien eine «Profanierung seiner Ahnen» und «Werbung für einen Porno-Star» dazu. Er habe beim Verwaltungsgericht von Versailles eine einstweilige Verfügung beantragt, teilte der Nachfahre des Sonnenkönigs Ludwig XIV. in einem Communiqué mit. Die Ausstellung müsse sofort enden.
Koons hat mit der ehemaligen italienischen Pornodarstellerin und Parlamentsabgeordneten Ilona Staller alias Cicciolina ein Kind. Doch pornografische Werke sind in Versailles nicht ausgestellt. Stattdessen kann man im «Salon der Venus» einen lebensgrossen neobarocken Michael Jackson aus Porzellan bewundern. Anderswo stehen oder hängen bunte Kunststofffiguren.
In einem offenen Brief an Präsident Nicolas Sarkozy hatte Charles-Emmanuel vergeblich gefordert, die «clownesken» Werke «voller sexueller Anspielungen» aus dem Schloss zu entfernen. Er beruft sich dabei auf das «althergebrachte Recht jedes Mitglieds der menschlichen Spezies» auf «Achtung der Ahnen» und «freien Zugang zum kulturellen Erbe ohne pornografischen Zwang».
fest (Quelle: sda)
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