Samstag, 20. Dezember 2008 / 13:15:47
Erstes Baby ohne Brustkrebs-Gen erwartet
London - Eine Frau aus London erwartet das erste Baby Grossbritanniens, das nach einer genetischen Auswahl ohne Brustkrebs-Gen geboren werden soll. Das Baby soll kommende Woche auf die Welt kommen.
Die Eltern hatten sich für eine künstliche Befruchtung und eine sogenannte Präimplantationsdiagnostik (PID) entschieden, nachdem in der Familie des Vaters in den vorherigen drei Generationen Brustkrebs aufgetreten war. Eine solche Embryonen-Auswahl ist in der Schweiz verboten.
Die Ärzte im University College Hospital in London hatten elf Embryonen im Reagenzglas erzeugt. Drei Tage nach der Befruchtung untersuchten sie diese auf das Risiko-Gen.
Sechs der Embryonen trugen das Brustkrebs-Gen BRCA 1 und wurden zerstört, zwei ohne das gefährliche Gen wurden in die Gebärmutter verpflanzt. Die 27-Jährige wurde mit einem Kind schwanger. Der andere Embryo hatte sich nicht eingenistet.
Ohne die Untersuchung läge die Möglichkeit, dass eine Tochter des Paares ebenfalls Brustkrebs bekommt, bei 50 bis 85 Prozent. Das Paar weiss nicht, welches Geschlecht das Baby hat. Jungen können Träger des defekten Gens werden und dieses weitervererben.
Die genetische Selektion von Babys ist umstritten. Kritiker befürchten, dass das Verfahren missbraucht werden könnte, um «Designer-Babys» zu züchten. In Grossbritannien wird PID schon länger durchgeführt, bisher jedoch nur bei Genen, die sicher eine Krankheit übertragen, wenn sie weitervererbt werden.
fest (Quelle: sda)
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