Donnerstag, 18. Dezember 2008 / 16:06:24
«Rettungspaket» ist Schweizer Wort des Jahres
Bern - «Rettungspaket» ist das Schweizer Wort des Jahres 2008. Der Begriff setzte sich gegen weitere Bezeichnungen im Umfeld der Finanzkrise wie Boni, Finanzspritze oder Liquiditätsengpass durch.
Das Wort «Rettungspaket» habe einen beeindruckenden Bedeutungswandel durchgemacht, schreibt die aus Medienschaffenden bestehende Jury in einer Mitteilung.
Vor der Finanzkrise seien Rettungspakete für Hungersnöte und Katastrophen geschnürt worden. Nun verdeutliche der Begriff die Wichtigkeit und den Bedarf des staatlichen Eingriffs zur Rettung der Wirtschaft.
Weitere wichtige Begriffe im vergangenen Jahr war das aus Spanien importiere Massentrinkereignis «Botellón», der allgegenwärtige «Raser» und die von höchster Stelle eingerichtete «Task Force Cervelat».
Die Fussballeuropameisterschaft bescherte der Schweiz das Unwort des Jahres 2008: Europhorie. Der Werbespruch habe den Sprung in die Umgangssprache nicht geschafft, schreibt der Jury. Dies zeige, dass sich die Schweiz nicht zwangseuphorisieren lasse.
Maurer mit Satz des Jahres
Der Satz des Jahres bleibt politisch. Nachdem letztes Jahr Neo-Bundesrat Ueli Maurer mit der Aussage «Das Rütli ist nur eine Wiese mit Kuhdreck» in die Kränze kam, trifft es dieses Jahr den deutschen Finanzminister Peer Steinbrück.
Mit der Aussage «Wir müssen nicht nur das Zuckerbrot benutzen, sondern auch die Peitsche» erfüllte er das Klischee des hässlichen Deutschen im Übermass und erwies der deutschen Bevölkerung in der Schweiz einen Bärendienst, schreibt die Jury.
ht (Quelle: sda)
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