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Donnerstag, 11. Dezember 2008 / 11:40:19

Milliarden für die Fortschrittsblocker

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Der Weg ist frei gemacht. Die ersten 14 Milliarden US$ als Überbrückungskredit für die US-Auto-Industrie könnten schon bald fliessen. Doch auch in Deutschland scheint das Rückgrat der Industrie erheblich gekrümmt zu sein, will dort die Autoindustrie doch auch Staatshilfen, um mit günstigen Krediten umweltfreundliche Antriebe entwickeln zu können.

Dies erstaunt umso mehr, als vor allem die deutschen Hersteller in den letzten Jahren regelmässig mit Rekordgewinnen auffuhren. Die Modellpaletten reflektierten denn auch dieses Selbstbewusstsein, das durchaus als Arroganz betrachtet werden kann. Eigene Versprechen betreffend sparsamer Antriebe wurden souverän gebrochen. Stattdessen konzentrierte man sich darauf, Formel 1 Technik – Stichwort Hochdrehmotoren – auf die Strasse und hedonistische Luxus-Offroader unters Volk zu bringen.

Bis vor knapp zwei Jahren hatten diese Hersteller für 'Öko-Mobile' nur Verachtung übrig. Ein Musterbeispiel dafür war wohl der Audi A2, ein leichtes, geräumiges und von der normalen Matrix der Massenhersteller abweichendes Fahrzeug. Nach nur wenigen Jahren wurde die Produktion wegen des fehlenden Erfolges eingestellt.

Allerdings wurde dabei nicht erwähnt, dass der Hersteller selbst mit einer an Verachtung grenzenden Stiefmütterlichkeit bei Ausstattung und Motorvarianten dafür gesorgt hatte, den Erfolg klein zu halten. Die Tatsache, dass gebrauchte A2s die vermutlich gesuchtesten Occasionen sind, deutet darauf hin, dass dieses Auto, das jetzt in irgend einer Form wiederbelebt werden soll, wohl doch nicht so daneben war.

Dieser geniale Wagen, dessen grosses Manko darin bestand, dass ihn niemand so richtig einordnen konnte, symbolisiert das grosse Problem der Autoindustrie, sei es nun - in krasser Weise - in den USA oder etwas milder hier in Europa und Japan. Die Industrie scheint nicht fähig zu sein, über den eigenen Schatten zu springen und mit dem Dahergebrachten zu brechen.

Die Fettsucht fast aller Automodelle ist dafür geradezu symptomatisch. Ein VW Golf wiegt heute das doppelte dessen, was sein Urahn in den Siebzigern gewogen hat. Und praktisch jedes Nachfolgemodell wird – trotz angeblichem Leichtbau – schwerer und stärker als das bisherige.

Tragischerweise gilt die Tatsache, dass der neue Ford Fiesta 60 kg leichter als der Vorgänger ist, fast schon als Sensation. Und die neuen Elektro-Autos und Hybride, die jetzt von allen Herstellern auf einmal angekündet werden, sind eigentlich wieder das gleiche – nur mit 300 kg Batterien im Unterboden.

Dass es anders geht, zeigen ausgerechnet Aussenseiter wie die Schweizer Firma Mindset, wo der Ex-Mercedes- und VW-Designer Murat Günak ein neues Fahrzeugkonzept erarbeitet hat. Es setzt vor allem auf Leichtbau und Elektroantrieb, bietet mit 800 kg Gewicht und einem 70 kW starken Elektro-Motor ansprechende Fahrleistungen bei kleinster Umweltbelastung und soll trotzdem ausreichend Platz und Komfort bieten.

Kritiker betonen zwar, dass diese Idee nicht neu und nicht besser sei... aber immerhin fährt ein Prototyp schon und die versprochene Leistung scheint auch geboten zu werden. Es ist einfach und aus Sicht der etablierten Autoindustrie auch logisch, solche neuen Konzepte schlecht zu reden. Doch darf man sich fragen, warum denn dieser, die während der letzten Jahre echte Innovationen mit aller Kraft bekämpft hat, Geld nachgeschmissen werden soll, und innovative Newcomer wie Mindset und Loremo (über die in dieser Kolumne schon berichtet wurde), leer ausgehen sollen.

Wenn die Fortschrittsblocker Milliarden bekommen, sollte für neue Firmen und neue Technologien mindestens das Gleiche ausgegeben werden. Denn dieser Schrei nach Hilfe ist ja nichts anderes als ein Eingeständnis, versagt zu haben. Doch Geld für Versager zu spenden ist im Moment ja in.

von Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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