Mittwoch, 10. Dezember 2008 / 17:42:59
Ökonom und Bush-Kritiker nimmt Nobelpreis in Empfang
Stockholm - Der US-Ökonom Paul Krugman (55), international bekannt auch als scharfer Kritiker von Präsident George W. Bush, hat in Stockholm den «Nobel-Gedächtnispreis» für Wirtschaftswissenschaften bekommen.
Bei der feierlichen Zeremonie bekam der Professor von der Universität Princeton aus der Hand von Schwedens König Carl XVI. Gustaf neben dem Diplom auch die Dotierung über zehn Millionen Kronen (1,48 Mio. Franken) überreicht.
Krugman bekam den Preis für seine Beiträge zur Theorie des Aussenhandels und zur Wirtschaftsgeografie zuerkannt. Er bekannte in Stockholm ohne Umschweife, dass er «eigentlich schon seit einigen Jahren ziemlich sicher» mit dem Wirtschafts-Nobelpreis gerechnet hatte.
Bei seinen Stockholmer Auftritten vor der Zeremonie sprach sich Krugman für Hilfen an die akut bedrohte amerikanische Autoindustrie aus. Ob dies die Konzerne aber auf Dauer vor dem endgültigen Aus retten könne, sei zweifelhaft.
Die 1968 gestiftete Auszeichnung heisst offiziell nicht Nobelpreis, sondern «Preis der schwedischen Reichsbank zum Gedenken an Alfred Nobel». Sie gilt unter anderem deshalb als stark umstritten, weil bisher fast immer Wirtschaftswissenschaftler aus den USA ausgezeichnet worden sind.
Unter 62 Preisträgern ab 1969 ist nicht eine einzige Frau. Mehrere der Komitees für die von Nobel (1833-1896) selbst in seinem Testament gestifteten Preise treten für die Abschaffung des Wirtschaftspreises ein, weil er nicht auf das Testament zurückgeht.
smw (Quelle: sda)
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