Sonntag, 7. Dezember 2008 / 11:28:11
Schmolz + Bickenbach könnte von US-Autokrise profitieren
Emmenbrücke - Der Stahlkonzern Schmolz + Bickenbach hofft von der Krise der US-Autobranche profitieren zu können. Die vormalige Swiss Steel setzt auf die Entwicklung neuer Auto-Modelle, denn sie liefert der Industrie Formen für neue Modelle.
Um überleben zu können, müsse die US-Autobranche neue Modelle bauen, sagte Marcel Imhof, operativer Chef von Schmolz + Bickenbach, in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Insofern könnte der Konzern vom Hilfspaket für die Branche profitieren, da es den Druck auf die Hersteller erhöht, neue Modelle zu entwerfen.
«Je mehr neue Auto-Modelle die Industrie entwickelt, desto besser für uns», sagte Imhof. Schmolz + Bickenbach will die Investitionen in den USA denn auch nicht zurückfahren. Das Werk in Chicago werde fertig gebaut.
Werke liefern 40 Prozent
Ungeschoren kommt aber auch Schmolz + Bickenbach nicht davon: «Unsere Werke liefern rund 40 Prozent der Produktion an die Automobil-Industrie. Deren Werke stehen still. Alle. Bis zu fünf Wochen. Das braucht entsprechend weniger Material», sagte Imhof. Hinzu komme, dass die Zwischenproduzenten ihre Lager leerten.
Annullationen von Bestellungen
Laut Imhof war der Geschäftsgang bis im August ausserordentlich gut. Mitte September kam es zu einer Abschwächung beim Auftragseingang. Zudem gab es Annullationen, Verschiebungen und Reduzierungen von Bestellungen. Weil sich das im Oktober und November akzentuiert habe, sei die Produktion gedrosselt worden.
Imhof räumte ein, dass Schmolz + Bickenbach wohl Kurzarbeit werde einführen müssen. Allein mit dem Abbau von Überzeiten könne das Unternehmen die derzeitige Baisse nicht durchstehen. Den Abbau von Arbeitsplätzen schloss Imhof indes aus.
sl (Quelle: sda)
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