Mittwoch, 3. Dezember 2008 / 11:20:32
Deutschschweizer Schüler laut PISA-Studie in Mathe top
Neuenburg - Deutschschweizer Schülerinnen und Schüler schneiden in Naturwissenschaften, Mathematik und Lesen besser ab als ihre Kolleginnen und Kollegen aus der lateinischen Schweiz. Die Landes-Musterschüler sind die Schaffhauser.
Dies zeigen kantonale Ergebnisse der PISA-Studie 2006, die am Mittwoch vom Bundesamt für Statistik veröffentlicht wurden. Danach liegen die Leistungen der 15-jährigen Deutschschweizer Schüler in den Naturwissenschaften klar über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt (mit 518 gegenüber 513 PISA-Punkten). In der französischen und italienischen Schweiz liegen diese Mittelwerte bei 502 respektive 501 Punkten.
In Mathematik erzielten die Deutschschweizer Schülerinnen und Schüler 535 Mittelwert-PISA-Punkte; das liegt über dem Schweizer Schnitt von 533. In der französisch- und italienischsprachigen betrugen diese Mittelwerte 528 respektive 522 Punkte.
Beim Lesen variieren die Mittelwerte weniger stark: Die Deutschschweiz liegt mit 503 Punkten über dem gesamtschweizerischen Schnitt von 501, die Westschweiz und das Tessin liegen leicht darunter (497 respektive 496 Punkte).
Junge Einsteins in Schaffhausen
Junge Einsteins finden sich vor allem in Schaffhausen, wo die Mittelwerte für Mathe und Naturwissenschaften mit 563 respektive 541 Punkten weit über dem Schweizer Schnitt liegen. Auch im Lesen schwingen die jungen Schaffhauser oben aus (524 Punkte).
Umgekehrt tun sich die Genfer Schülerinnen und Schüler in Mathe und Naturwissenschaften besonders schwer. Beim Lesen schneidet der französische Sprachteil von Bern am schlechtesten ab.
Die PISA-2006-Skalen wurden so gebildet, dass der Mittelwert der OECD-Länder bei 500 Punkten liegt. Rund zwei Drittel der Getesteten erzielten Werte zwischen 400 und 600 Punkten.
Die Stärksten und die Schwächsten
Untersucht wurden auch die Leistungs-Unterschiede zwischen dem stärksten und dem schwächsten Viertel der Schüler. Gesamtschweizerisch gehen die Leistungen in den drei Fachbereichen um rund 120 bis 130 Punkte auseinander, am stärksten in den Naturwissenschaften mit 129 Punkten.
Dabei ist der Abstand in der Deutschschweiz in allen drei Disziplinen grösser als im gesamtschweizerischen Schnitt. In der Westschweiz und im Tessin liegt er darunter, die Leistungsunterschiede sind also geringer.
In allen drei Disziplinen wies Zürich die stärkste Leistungs-Streuung auf. Am homogensten waren die Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften im Kanton Jura, beim Lesen im französischen Teil Freiburgs.
Hoher Ausländeranteil in Romandie
Die Westschweizer Erziehungsdirektoren erklären sich das schlechtere Abschneiden ihrer Schülerinnen und Schüler mit der Bevölkerungsstruktur, sprich dem hohen Ausländeranteil in ihren Kantonen.
Bei den kantonalen Ergebnissen wurden die Daten aus allen Westschweizer Kantonen, dem Tessin, sowie AG, BL, BE, SG, SH, TG, VS (d) und ZH ausgewertet.
Die vor einem Jahr veröffentlichte PISA-Studie 2006 hatte den Schweizer Schülern insgesamt in Mathematik sehr gute und in Naturwissenschaften gute Leistungen attestiert. Sie lagen über dem Durchschnitt der 30 OECD-Länder. Beim Lesen, wo sie in früheren PISA-Studien Schwächen zeigten, hatten sie sich verbessert.
fest (Quelle: sda)
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