Dienstag, 2. Dezember 2008 / 23:02:37
Power.com verbindet Social Networks
San Francisco - Das brasilianische Start-up Power.com will zur zentralen Verwaltungsplattform für Social Networks werden. Das Portal ermöglicht den Nutzern diverser Netzwerke und Social-Media-Dienste, all ihre Kontakte und Online-Profile an einem Punkt zusammenzuführen und von dort aus auf diese zuzugreifen.
Dadurch ist es nicht mehr nötig, sich bei jedem Netzwerk separat einzuloggen. Die Plattform bietet einen Überblick über alle Online-Freunde und ermöglicht das Versenden von Nachrichten.
Auch Veränderungen in den Profilen - zum Beispiel neue Foto-Uploads - können zentral vorgenommen werden. Derzeit bietet Power.com Zugang zu MySpace, Facebook, Hi5, Orkut sowie dem MSN Messenger. In Zukunft sollen weitere Plattformen folgen, berichtet die «New York Times». Unterstützt wird das Start-up von finanzstarken Investoren wie der Venture-Capital-Firma Draper Fisher Jurvetson.
Anmeldung lohnt sich
Für jene Nutzer, die mehr bei mehr als einem sozialen Netzwerk angemeldet sind, könnte sich eine Anmeldung bei Power.com durchaus lohnen. Allerdings drückt die Seite mit ihrem Interface, das über die verknüpften Plattformen gelegt wird, auch ihren eigenen Stempel auf. Nachdem man sich auf dem Portal angemeldet hat, erscheint ein Dashboard, das alle beigefügten Seiten anzeigt und von dort aus nutzbar macht.
«Wir wollen das Zentrum der Welt sein, aber wir wollen auch gleichzeitig alles aufmachen», sagt Steve Vachani, Chef des Unternehmens. Power.com schaffe ein Bediensystem für alle Applikationen, für alle Plattformen. Power.com erfordert von den Nutzern keine Neuregistrierung. Zur Anmeldung können die Zugangsdaten eines bereits bestehenden Accounts, zum Beispiel bei MySpace oder Facebook, herangezogen werden.
Verkauf von Werbeflächen
Power.com plant, in Zukunft auch Werbeflächen auf seiner Seite zu verkaufen. Darüber hinaus will das Start-up Geld verdienen, indem einzelnen Komponenten - wie etwa das Instant-Messaging-Aggregat und die universelle Log-in-Funktion - an Webentwickler weiterverkauft werden.
Die Plattform komme den bestehenden Networks keinesfalls in die Quere und ziehe auch nicht unerlaubt irgendwelchen Content ab, bekräftigt Vachani. Vielmehr soll Zugang zu all den Social-Media-Seiten geschaffen werden. « Wir unterstützen Dienste, die den Login-Prozess vereinfachen und Informationen von Social Networks zusammenfassen, solange wir kontrollieren können, auf welche Daten und Funktionen diese Dienste zugreifen», sagt MySpace-Sprecher Mats Wappmann.
Mit News auf dem Laufenden
Werde der Login-Prozess durch Angebote wie Power.com für die User einfacher und diese zusätzlich über News auf ihrem MySpace-Profil informiert, so sei das sehr praktisch für den User. «Und von Vorteil für MySpace, da die Nutzer auch öfter auf das Netzwerk zugreifen werden», so Wappmann weiter.
Die Idee von Power.com ist grundsätzlich nicht neu. Viele andere Seiten versuchen ähnliche Schnittstellen zu schaffen und soziale Onlinedienste zusammenzuführen. Meebo zum Beispiel konzentriert sich darauf, Instant-Messaging-Services zu verbinden.
Grosse Player wie Google, Yahoo und Microsoft experimentieren mit dem OpenID-System. Ein anderes Beispiel liefert die Plattform Six Apart, die im Frühjahr mit «Blog It» eine Applikation zur Vernetzung verschiedener Online-Dienste wie Blogs, Networking-Plattformen und Messaging-Services veröffentlicht hat.
tri (Quelle: pte)
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