Mittwoch, 26. November 2008 / 13:26:07
Ringier und «Weltwoche» kündigen Entlassungen an
Zürich - Die Inserateflaute in der Schweizer Medienbranche zieht weitere Kreise: Das Schweizer Medienunternehmen Ringier baut 16 Stellen ab, 6 Angestellte werden frühpensioniert. Auch die «Weltwoche» sieht sich gezwungen, Mitarbeitende zu entlassen.
Der Stellenabbau sei wegen der anhaltend sinkenden Werbeeinnahmen im Zuge der weltweiten Finanzkrise unvermeidlich geworden, teilte Ringier mit.
Die Massnahmen ermöglichten es, auch in wirtschaftlich turbulentem Umfeld weiterhin erfolgreich zu bleiben und Investitionen tätigen zu können. Für die Betroffenen gelange ein Sozialplan zur Anwendung.
Von den Kündigungen seien verschiedene Bereiche bei Ringier betroffen, auch die Redaktionen, wie Konzernsprecher Marco Castellaneta sagte. Die 22 Betroffenen seien am Morgen informiert worden. Weitere Details gebe man nicht bekannt.
Auch die Wochenzeitung «Die Weltwoche» sieht sich zu einem Sparkurs veranlasst. Neben verschiedenen Sparmassnahmen sei auch ein Personalabbau nicht zu vermeiden, schreibt Chefredaktor und Verleger Roger Köppel in einer Mitteilung.
Die Mediengewerkschaft comedia kritisierte die von Ringier angekündigte Sparrunde. Zwar seien «Erlahmungserscheinungen auf dem Werbemarkt» tatsächlich zu beobachten. Nicht wegzudiskutieren sei aber, dass Ringier im laufenden Jahr wie auch 2006/2007 auf einen sehr guten Geschäftsgang zurückblicken könne.
Dies sei nicht zuletzt das Verdienst der Mitarbeitenden. Die Gewerkschaft appellierte darum an den Ringier-Verlag, aber auch an «Die Weltwoche», in «weniger rosigen Zeiten» die soziale und publizistische Verantwortung wahrzunehmen und den Abbau zu überdenken.
fest (Quelle: sda)
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