Samstag, 22. November 2008 / 15:18:59
HSH Nordbank erhält Milliarden-Staatsbürgschaft
Frankfurt - Der deutsche Staat greift nun auch der HSH Nordbank unter die Arme. Das von der Finanzkrise gebeutelte Institut erhält Staatsbürgschaften von bis zu 30 Mrd. Euro.
Darauf hätten sich die HSH und der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) verständigt, teilte die Landesbank am Freitagabend mit. Diese Entscheidung «stärkt unsere Bank und schafft genügend Flexibilität, unser Geschäftsmodell weiter zu entwickeln», sagte der erst seit wenigen Tagen amtierende HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher.
Er kündigte an, dass die Aktionäre zudem für eine angemessene Eigenkapitalausstattung der Bank Sorge tragen würden. Die Kernkapitalquote, die die Kapitalkraft einer Bank ausdrückt, solle dadurch von 7,1 auf mindestens 8 Prozent verbessert werden.
Dazu werde neben einer Kapitalzufuhr auch der Abbau von Aktiva in Betracht gezogen. Über die konkrete Ausgestaltung solle in den nächsten Wochen beraten werden.
Chefsessel geräumt
Die Eigner der HSH Nordbank hatten dem Institut erst vor ein paar Monaten rund 2 Mrd. Euro zugeschossen. Grösster Aktionär der Bank ist mit 30,4 Prozent die Hansestadt Hamburg. Das Land Schleswig-Holstein hält 29,1 Prozent, den dortigen Sparkassen gehören 14,8 Prozent und dem US-Investor JC Flowers 25,7 Prozent.
Die HSH hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Verlust von 360 Mio. Euro erlitten. Daraufhin hat Hans Berger den Chefsessel Mitte November geräumt.
ht (Quelle: sda)
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