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Samstag, 22. November 2008 / 08:32:11

Krise macht Röcke länger, Haare kürzer

Bern - In schlechten Zeiten werden die Röcke länger, die Haare kürzer, die Songs klüger und es werden mehr Lippenstifte und Abführmittel verkauft. Was früher die Wetterregeln, sind heute die Konjunkturmythen - oft abstrus und selten praktikabel.

Der Klassiker unter den Börsenmythen ist der Hemline-Index: 1920 postulierte der US-Ökonom George Taylor den Zusammenhang zwischen Saumhöhe (Hemline) und Wirtschaftslage.

Demnach tragen Frauen in guten Zeiten Mini und in schlechten Maxi. Die Regel war in den letzten 100 Jahren erstaunlich akkurat. Vor der Börsenkrise 1987 etwa blieben die Miniröcke in den Regalen liegen.

Die kanadische Medienkünstlerin Nancy Patterson verarbeitete die Hemline-These zu einem Kunstwerk. Ihr «Stock Market Skirt» hat einen integrierten Raff-Mechanismus, der vom Börsenkurs gesteuert wird. Unnötig zu sagen, dass der Saum des Kleids derzeit tief hängt - siehe Webcam auf www.vacuumwoman.com.

Damen als Wirtschaftsindikatoren

Ein weiterer Börsenmythos aus dem Bereich der Damenmode ist der «Leading Lipstick Indicator». Begründet wurde er 2001 vom Konzern Estée Lauder. Er hatte beobachtet, dass nach den Anschlägen von 9/11 doppelt soviele Marken-Lippenstifte verkauft wurden wie vorher. Die Erklärung ist einfach: Wenn schon kein Modellkleid, dann wenigstens edle Kosmetik. Oder öfter mal ein Coiffeur-Besuch: Japanische Wissenschaftler wollten diesen Sommer entdeckt haben, dass Frauen in schlechten Zeiten sich öfter die Haare schneiden lassen. Ob des tröstenden Wohlgefühls wegen oder weil es immer noch billiger ist als Shopping bei Prada, ist unklar.

Ausweichen auf günstigere Varianten ist die am meisten verbreitete Rezessions-Regel. So steigt derzeit laut US-Medienberichten die Nachfrage nach Botox-Einspritzungen, während die plastischen Chirurgen auf ihren Silikonkissen sitzen bleiben. Eine Spezialvariante der Billiger-Leben-Regel ist der Autodiebstahl, der in Zeiten der Rezession boomt.

Lolitas nur in guten Zeiten

Der Grossmeister der Konjunkturmythen ist derzeit Terry Pettijohn, ein Psychologieprofessor aus Carolina. Er hat über Jahrzehnte untersucht, wie sich die Wirtschaftslage auf Musik, Filmstars und «Playboy»-Models ausgewirkt hat.

Bei den Playmates und Schauspielerinnen hat er herausgefunden, dass in Krisenzeiten eher reifere Frauen bevorzugt werden, mit weniger Busen und herberen Gesichtszügen.

Punkto Musik fiel ihm auf, dass in schlechten Jahren längere und langsamere Stücke mit bedeutungsvollen Texten bevorzugt werden, während in der Hochkonjunktur, schnellere, rhythmischere und nichtssagende Songs vorherrschen.

Er räumt indes ein, Ausnahmen gefunden zu haben: «Macarena», den seine Gewährsleute als den dümmsten Song aller Zeiten bezeichneten, war 1995-97 in wirtschaftlich eher schwierigen Zeiten ein Hit.

Schweiss, Verdauung und Manneskraft

Die Rezession macht auch vor Apotheken nicht halt. In guten Zeiten steigt der Deo-Verkauf, weil die Leute gerne tanzen gehen. In schlechten wächst die Nachfrage nach Abführmittel, weil Existenzangst den Verdauungstrakt verkrampft. Das hat der Chicagoer Unternehmensberater Leo Shapiro entdeckt.

Umstritten sind die Auswirkungen der Rezession auf die Gesundheit. Der US-Ökonom Christopher Ruhm behauptet, bei schlechter Wirtschaftslage steige die Volksgesundheit, weil die Leute weniger rauchen und trinken. Andere Analysten kommen zum gegenteiligen Schluss: Armut macht unglücklich, süchtig und krank.

Auch Konjunkturmythen selber können die Gesundheit gefährden. In Westafrika löste eine regionale Rezession Anfang der 1990er Jahren eine Hexenjagd aus: In Ländern wie Burkina Faso und Senegal wurden «voleurs du sexe» gejagt, Schwarzmagier, die Männern angeblich die Manneskraft raubten. Vermutlich haben ganz einfach Existenzsorgen den Familienvätern erschwert, ihren Mann zu stehen. Ob die aktuelle Finanzkrise Auswirkungen auf den Viagra-Verkauf hat, bleibt abzuwarten.

von Irene Widmer (Quelle: sda)

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