Freitag, 7. November 2008 / 15:38:55
Anklage gegen deutschen Ex-Postchef Zumwinkel
Bochum - In der Steueraffäre um Konten in Liechtenstein will die Staatsanwaltschaft Bochum den ehemaligen Chef der Deutschen Post, Klaus Zumwinkel, vor Gericht bringen. «Die Anklage ist eingereicht», sagte ein Sprecher.
Zum Inhalt der nach monatelangen Ermittlungen zusammengestellten Klageschrift an das Landgericht Bochum wollte er sich nicht äussern. Zunächst müssten die Beteiligten diese erhalten.
Das Landgericht bestätigte den Eingang der Anklageschrift. Ein Sprecher Zumwinkels wollte diese nicht kommentieren.
Laut bisherigen Informationen soll Zumwinkel wegen Steuerhinterziehung in Höhe von mehr als einer Million Euro angeklagt werden.
Über eine Eröffnung des Hauptverfahrens muss das Gericht entscheiden.
Steuerhinterziehung über Lichtenstein
Zumwinkel war Mitte Februar unter Verdacht geraten, Steuern in Millionenhöhe hinterzogen zu haben. Er soll am deutschen Fiskus vorbei Geld in Stiftungen in Liechtenstein angelegt haben.
Nach Informationen der «Süddeutschen Zeitung» soll Zumwinkel laut Anklage mit Hilfe der Stiftung «Devotion Family Foundation» bei der Liechtensteinischen Fürstenbank LGT Kapitalerträge von etwa 2,5 Mio. Euro erzielt haben, die er demnach dem Finanzamt verschwieg.
Zumwinkel hatte seine Ämter an der Spitze der Deutschen Post und den Verwaltungsratsvorsitz bei der Deutschen Telekom abgegeben. Er ist der bislang prominenteste Angeklagte, dem im Zuge der Ermittlungen die Hinterziehung von Steuern vorgeworfen wird. Ausgelöst wurde die Steuerfahndung auch durch die Datensammlung der LGT, die der deutsche Geheimdienst (BND) gekauft hatte.
bert (Quelle: sda)
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