Samstag, 1. November 2008 / 11:58:58
iPhone attraktiv für ärmere Haushalte
Reston - In den USA konnte das iPhone zuletzt auch in ärmeren Haushalten immer mehr Anklang finden. Insbesondere seit der Einführung des 3G-Modells im Juli dieses Jahres ist der Absatz des Geräts geradezu explodiert.
Gerade bei Haushalten mit geringem Einkommen sei der Absatz regelrecht explodiert, so das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsunternehmens comScore. Obwohl schon die Anschaffung des Geräts die Haushaltskasse in den USA nach wie vor mit 200 Dollar belastet, kann das Apple-Handy comScore zufolge als ein einzelnes Gerät mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten punkten.
Während der iPhone-Absatz in den USA von Juni bis August 2008 insgesamt um 21 Prozent gestiegen ist, gab es das mit 48 Prozent deutlichste Wachstum gerade bei Haushalten, deren Jahreseinkommen nur 25'000 bis 50'000 Dollar beträgt.
Vielseitigkeit entscheidend
«200 Dollar Anschaffungskosten und 70 Dollar monatliche Gebühr scheinen für Haushalte mit geringem verfügbaren Einkommen extravagant», meint Jen Wu, comScore Senior Analyst und Autor der Studie. Dass dennoch in ein iPhone investiert wird, dürfte comScore zufolge an der Vielseitigkeit des Geräts liegen.
«Als 'Schweizer Messer der Geräte' vereint das iPhone Telefon, iPod, Kamera und die Möglichkeit, ins Internet zu gehen», meint comScore-Analyst Mark Donovan gegenüber dem Wall Street Journal.
Wenn das iPhone anstelle einer grösseren Zahl verschiedener Elektronikgeräte und Service-Angebote genutzt wird, lassen sich Kosteneinsparungen erzielen, so Wu. «Das iPhone wird von einem Luxusartikel zu einem praktischen Unterhaltungs- und Kommunikationswerkzeug», betont die Analystin.
Vergleich zu Europa schwierig
Der Studie zufolge sind auch die mobile Internetnutzung, der Konsum mobiler Musik und der Absatz an anderen Smartphones gerade bei der Einkommensschicht von 25'000 bis 50'000 Dollar in den Sommermonaten deutlicher gestiegen als im US-Durchschnitt. Insgesamt haben comScore zufolge Ende August 2,6 Mio. iPhone-Besitzer rund ein Prozent der US-amerikanischen Handy-Nutzer ausgemacht.
Da die Telekom-Märkte in Europa anders arbeiten als in den USA, sei ein Vergleich der Auswirkungen des iPhones auf der sozio-ökonomischen Ebene hier schwierig, heisst es seitens comScore.
Ein Faktor dafür sind Tarifmodelle, bei denen die Anschaffungskosten als Initialhürde im Gegensatz zu den USA praktisch oder gänzlich wegfallen. Beispielsweise kostet das schwarze iPhone 3G mit acht Gigabyte Speicher in Verbindung mit bestimmten 24-Monats-Verträgen bei T-Mobile Deutschland nur einen Euro. In Grossbritannien wiederum hat O2 einige Tarife mit 18-Monats-Bindung, wo es das Apple-Handy ebenfalls gratis dazu gibt.
tri (Quelle: pte)
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